Donnerstag, 18. Juli 2013

Das liebe Geld - oder: Was kostet die Welt?

So ziemlich die allererste Frage, die wir uns gestellt haben (und auch oft die erste Frage, die wir von anderen hören), ist: Was kostet das denn, so eine Weltreise?

Zunächst einmal kann man hierauf nur antworten, dass es keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage gibt. Es gibt nämlich viel zu viele Faktoren, die beeinflussen, wie viel Geld man pro Tag braucht:
  • Reist man allein oder zu zweit oder sogar in der Gruppe? Ein Doppelzimmer kostet normalerweise nicht das doppelte von einem Einzelzimmer, und bestimmte Kosten wie zum Beispiel Mietwagen oder Benzin fallen bei mehreren Personen nur einmal an. 
  • Welche Länder will man bereisen? In Australien oder den USA benötigt man pro Tag ein Vielfaches von dem, was man in Südostasien normalerweise ausgibt.
  • Wie kommt man von A nach B? Hier gilt der Grundsatz: je langsamer man reist, desto günstiger reist man auch. Natürlich kann man mithilfe des Flugzeugs auch in kurzer Zeit einmal um die Welt fliegen. Die Reisekosten pro Tag sind dabei aber um ein vielfaches höher als bei einer längeren Reise, bei der man sich bevorzugt mit Bus und Bahn durchs Land bewegt.
  • Welchen Reisestandard wünscht man sich? Übernachtungen im Zelt oder im Schlafsaal eines Hostels sind wesentlich günstiger als Hotelzimmer. Selber kochen ist in vielen Ländern (zweifellos nicht in allen!) günstiger als Essengehen. 
  • Was will man unterwegs erleben? Bungeejumping mag in Asien wesentlich günstiger sein als in Europa, trotzdem treibt es die Reisekosten in die Höhe, wenn man es öfter macht. :-) Legt man dagegen hauptsächlich Wert darauf, in den Alltag der Menschen vor Ort einzutauchen und passt sich an deren Lebensstandard an, bleiben die Kosten gerade in günstigen Reiseländern niedrig. 
"Tja", denkt ihr euch jetzt wahrscheinlich, "und was fangen wir jetzt mit diesen Informationen an?"  Genau das habe ich mich damals auch gefragt, nachdem ich viele Stunden damit verbracht hatte, die Kosten einer Weltreise zu recherchieren und doch nur allgemeine Hinweise wie die obigen gefunden hatte.

Nun, im Prinzip gibt es zwei mögliche Lösungsansätze. Der eine: man legt seine Reiseroute möglichst genau fest und versucht, so genau wie möglich herauszufinden, mit welchen Kosten pro Land man rechnen muss. Die Backpackerbibel Lonely Planet gibt auf ihrer Homepage und in ihren Reiseführern oft einen ungefähren Betrag an, den man einplanen sollte. Dazu addiert man die voraussichtlichen Kosten für die auf der Route anfallenden Fahrt- und Flugkosten, und man erhält einen Betrag X, der meiner Meinung nach so etwas wie die Mindestkosten darstellt, die man für seine Reise ansetzen sollte. Sprich: diesen Betrag sollte man mindestens angespart haben, bevor man sich auf den Weg macht, jeder Euro mehr kann unterwegs in zusätzliche Ausflüge, Souvenirs und für unvorhergesehene Ereignisse investiert werden.

Ich habe aber oben bereits erwähnt, dass es auch eine andere Möglichkeit gibt, die Kostenfrage anzugehen. Sie verlangt in gewisser Hinsicht mehr Flexibilität, bietet aber vielleicht auch mehr Möglichkeiten:
Man rechnet aus, welchen Betrag man monatlich zurücklegen kann und legt darauf aufbauend einen Zeitraum fest, in dem man eine bestimmte Summe X angespart haben möchte. Sobald diese Summe erreicht ist, macht man sich auf den Weg und reist so lange und so weit, wie das Geld eben reicht :-)

Die erste Methode ist sicherlich besser geeignet, wenn man einer ganz bestimmten Reiseroute folgen will. Ein Beispiel: Wenn ich die Panamericana in ihrer gesamten Länge bereisen will, dann ist es natürlich alles andere als optimal, wenn mir schon in den USA das Geld ausgeht :-) Auch wenn man ein Round the World-Ticket nutzen möchte, sollte man eher der ersten Methode vertrauen, schließlich muss man auch im letzten Land noch genügend finanzielle Reserven haben.

Die zweite Methode ist eher dann die Methode der Wahl, wenn man nur eine ungefähre Route im Blick hat und sich unterwegs treiben lassen möchte - so wie wir :-). Dann hat man nämlich auch die Möglichkeit, ein teureres durch ein günstigeres Land zu "ersetzen", oder eben dann nach Hause zu fahren, wenn das Geld zu Ende geht. Man muss sich aber natürlich auch darauf einlassen (können), mit dieser Ungewissheit zu leben.

Jetzt wollt ihr wahrscheinlich wissen, welchen Weg wir gewählt haben? Es ist wohl eine Mischung aus beiden Vorgehensweisen: wir haben natürlich eine Route im Blick, die wir gerne bereisen wollen, und wir haben auch ausgerechnet, wieviel Geld wir hierfür wahrscheinlich brauchen werden. Dieser Wert deckt sich in etwa mit der Summe, die wir uns (getreu der zweiten Methode) als Sparziel gesetzt haben. Wir haben uns aber auch bewusst gegen ein Round the World-Ticket entschieden und haben dadurch auch die Freiheit, unterwegs spontan unsere Route zu ändern, wenn wir das möchten (oder müssen).

Um nun aber - ganz am Ende dieses Posts - doch noch ein wenig konkreter zu werden: für unsere Route, die ich in einem früheren Post schon kurz angerissen habe, haben wir ein Budget von etwa 30.000 Euro :-) Wie weit wir damit letzten Endes tatsächlich kommen, könnt ihr in den kommenden Monaten hier hautnah mitverfolgen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen