Samstag, 28. Dezember 2013

Drei Weinproben und ein Todesfall

Hallo noch einmal,

Erster Stopp nach Weihnachten war das Hunter Valley, nur einen Katzensprung von Sydney entfernt. Bekannt ist dieses Tal als eines der größten Weinanbaugebiete von New South Wales, und tatsächlich reiht sich hier ein Weingut ans andere, fast so wie in der Provence. Schon vorab hatten wir herausgefunden, dass eines der ältesten Weingüter, Mount Pleasant, täglich um 11 Uhr vormittags eine Tour über das Weingut mit anschließender Weinprobe anbietet - das wollten wir uns nicht entgehen lassen :-) Allerdings dauerte die Fahrt dorthin doch länger als gedacht, und so kamen wir wirklich in allerletzter Minute auf dem Weingut an!

Schnell war uns klar, dass wir Glück gehabt hatten, doch noch rechtzeitig zur Tour angekommen zu sein, denn Craig, der uns herumführte, ist Winzer aus Leidenschaft. Mit Begeisterung erzählte er von der Kunst, aus Trauben Wein zu machen, und als er davon berichtet, wie das Wetter schon manche Ernte zerstört hatte, standen ihm beinahe die Tränen in den Augen ;-)

Ebenso viel Engagement zeigte er während der anschließenden Weinprobe, bei der er uns auf die hervorragenden Eigenschaften jedes einzelnen der edlen Tröpfchen hinwies. Kein Wunder, dass wir am Ende nicht widerstehen konnten, und eine Flasche wunderbaren Dessertwein gekauft haben :-)

Danach besuchten wir noch zwei weitere Weingüter, doch hier waren die Weinproben eher unspektakulär und wenig berichtenswert, auch wenn wir noch einen sehr guten Pinot Grigio erstanden haben.

Schließlich kehrten wir zu dem Campingplatz zurück, auf dem wir schon die Nacht zuvor verbracht hatten. Wir hatten uns vorgenommen, an diesem Tag nicht mehr weiterzufahren (nach so viel Wein sicherlich ein vernünftiger Ansatz) und uns stattdessen ein bisschen in die Sonne zu setzten. Wir bauten also das Vordach auf und stellten Campingtisch und -stühle auf, als uns auffiel, dass neben dem nächsten Wohnwagen schon seit einer ganzen Weile ein Polizeiauto stand. Nun kamen noch weitere Wagen hinzu, und als wir zwei Männer in weißen Schutzanzügen und Atemmasken aussteigen sahen, fragten wir uns schon, was da wohl vorgefallen ist. Über Stunden war die Polizei mit dem Wohnwagen beschäftigt, bis schließlich, gegen sechs Uhr abends, ein weißer Transporter vorfuhr und eine in blaues Plastik gewickelte Leiche aus dem Wohnwagen getragen wurde! Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich auf einmal gar keine Lust mehr hatte, noch eine Nacht auf dies Campingplatz zu verbringen! Also nichts mit dem entspannten Feierabend: ruck zuck hatten wir das Vordach eingeklappt, den Tisch und die Stühle verräumt und uns auf den Weg zum nächsten Campingplatz gemacht!

Und auch wenn wir heute Morgen in der Zeitung gelesen haben, dass die Polizei von einem natürlichen Todesfall ausgeht, läuft es mir immer noch kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke, dass wir wohl eine Nacht direkt neben einer Leiche verbracht haben!

Zwei Tage Luxus - und wieder zurück

Hallo liebe Leser,

Hoffentlich hattet ihr alle ein schönes Weihnachtsfest? Eigentlich bin ich ja ein großer Weihnachtsfan und freue mich jedes Jahr aufs neue über Glühwein, Lebkuchen und Kerzenschein. In diesem Jahr gab es natürlich nichts davon, aber trotzdem hatten wir ein super schönes und vor allem entspanntes Weihnachtsfest!

Wie schon angekündigt, haben wir uns über die Feiertage im Stamford Grand in Sydney eingenistet. Für Heiligabend hatten wir außerdem einen Tisch beim Christmas Eve
Dinner reserviert, auf das wir uns schon bei der Anreise gefreut haben :-) Und wir hatten uns nicht zuviel davon versprochen! Riesengarnelen, Krebsfleisch und Fisch ohne Ende bildeten den Schwerpunkt des Buffets, dazu traditionelle angelsächsische Weihnachtsgerichte wie Schinken und gefüllter Truthahn. Mmh :-)

Nach dem Essen hatten wir uns eigentlich fest vorgenommen, noch einmal nach Sydney hineinzufahren und uns die weihnachtliche Beleuchtung der Innenstadt anzusehen, doch es regnete, und so haben wir uns lieber in unserem riesigen Bett verkrochen und "Kevin allein zu Haus" angesehen :-)

Auch am 25.Dezember regnete es ohne Unterlass, und so kam es, dass wir unsere 48 Stunden im Hotel wirklich maximal ausgenutzt haben. Es war aber auch alles andere als schwer, unsere Zeit dort gut zuverbringen, wir waren mehrmals im Indoor-Pool schwimmen, zweimal im Fitnessstudio (um das Festessen wieder loszuwerden ;-)) und haben ansonsten einfach das herrliche Gefühl genossen, einmal so richtig viel Platz zu haben!

Viel zu schnell war der Spaß dann aber schon wieder vorbei, und am 26.12. hieß es wieder: on the road again!

Dienstag, 24. Dezember 2013

Merry Christmas!

Guten Abend liebe Leser,

Während bei euch der 24. Dezember gerade einmal wenige Stunden alt ist, nähert sich bei uns schon der heilige Abend. Lange haben wir überlegt, wie wir Weihnachten in diesem Jahr verbringen sollen, den bei Sonnenschein und warmen Temperaturen kam natürlich keinerlei Weihnachtsstimmung bei uns auf :-) Letzten Endes haben wir dann aber vor ein paar Tagen doch noch kurzfristig ein "richtiges" Hotel für die Feiertage gebucht. Und so kommt es, dass wir heute Mittag im "Stamford Grand North Ryde" in Sydney eingecheckt haben.

Dieser noble Hotel ist zwar vielleicht schon ein bisschen in die Jahre gekommen, doch unser Zimmer ist einfach der Wahnsinn! Eigentlich trifft es die Bezeichnung "Zimmer" auch nicht so recht, denn wir haben ein Schlaf- und ein Arbeitszimmer, ein Bad mit Whirlpool und einen Balkon! Nach zwei Wochen im Campervan ein nahezu unvorstellbarer Luxus :-) So kann man Weihnachten so fern von der Heimat aushalten!

Und so will ich auch gar nicht noch mehr Zeit mit bloggen verbringen, sondern euch nur noch schnell ein wunderschönes, besinnliches und fröhliches Weihnachtsfest wünschen! Heute Abend sind wir in Gedanken ganz sicher bei euch in der fernen Heimat!

Merry Christmas from Down Under,

Eure Kathrin

Der weite Weg zurück nach Sydney

Hallo liebe Leser,

Nach unserem Ausflug zur Great Ocean Road haben wir uns vorgestern auf den Weg zurück in Richtung Norden gemacht, genauer gesagt nach Sydney. Unser ursprünglicher Plan war eigentlich, den kürzesten Weg zu nehmen, doch weil sich kurzfristig die Möglichkeit ergeben hatte, unsere Regensburger Freunde Anja und Laurent unterwegs zu treffen, machten wir doch einen Umweg. Als Treffpunkt wurde das Städtchen Traralgon ausgewählt, einzig und allein aus dem Grund, dass es genau auf halbem Weg lag - und ehrlich gesagt gibt es sonst auch keinen Grund, diesen verschlafenen Ort aufzusuchen ;-) Da auch noch Sonntag war, war es gar nicht so einfach, ein bezahlbares Restaurant zum Mittagessen zu finden, und am Ende landeten wir im Restaurant eines Hotels im Stil der 80er. Das Essen war dann auch kein Highlight, aber deswegen waren wir ja auch nicht dort :-) Es war wirklich schön, mal wieder bekannte Gesichter zu sehen, und da die beiden auch gerade auf Weltreise sind, gab es viel zu erzählen!

Viel zu schnell jedoch mussten wir uns wieder voneinander verabschieden, um weiter in Richtung Norden zu fahren. Wegen des Treffens hatten wir uns entschieden, über die Great Alpine Road zu fahren, das weitaus weniger bekannte bergige Pendant zur Great Ocean Road. Und was für ein Unterschied! Kaum ein Australier verirrt sich auf diese steile und kurvige Bergstraße, die bis auf 1840m hinauf führt, geschweige denn irgendwelche Touristen, und die meiste Zeit fühlten wir uns vollkommen allein auf weiter Flur. Dabei hätte diese Straße wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient, denn man wird mit spektakulären Aussichten auf die Great Dividing Range belohnt! So ist das eben manchmal auf Reisen: ganz unerwartet stößt man auf nahezu unentdeckte aber wunderbare Orte! Mehr davon, bitte sehr ;-)

Samstag, 21. Dezember 2013

Die "Great Ocean Road"

Einen wunderschönen guten Morgen liebe Leser!

Nach ein paarTagen Großstadtfeeling stand gesterrn eine der spektakulärsten Straßen  Australiens auf dem Programm: die Great Ocean Road. Bekannt sind vor allem die Felsformationen am westlichen Ende dieser Küstenstraße, zum Beispiel die zwölf Appstel, doch gibt es noch viel mehr zu entdecken. Das Wetter allerdings lud gestern nicht gerade zum Entdecken ein - nach der Hitze der letzten Tage regnete es gestern in Strömen. :-( Aber in unserem Campervan haben wir es ja trotzdem wqrm und trocken, und so machten wir uns gestern morgen trotz des schlechten Wetters auf den Wegan die Küste.

Unser erstes Highlight war der Regenwald, durch den die Strecke zeitweise führt. Nebelverhangen und unglaublich dicht bewachsen erheben sich die Hügel Victorias hier an der Küste, eine fast unwirkliche Welt, die man auf kürzeren oder längeren Wanderungen am Besten erkunden kann (aufgrund des Regens haben wir uns für den sehr kurzen, aber trotzdem super schönen Maits Rest Forest Walk entschieden ;-) ).

Zweiter Höhepunkt war der Besuch einer ganzen Kolonie von Koalabären, die in der Nähe von Cape Otway direkt am Straßenrand zu Hause ist. Ein, zwei Koalas hatten wir zwar schon vorher gesehen, aber stets hoch in den Bäumen versteckt. Hier aber waren die Bäume wirklich voll mit den putzigen Tieren, in jeder größeren Astgabelung hatte es sich einer gemütlich gemacht. Ein Großteil schlief zwar (ist ja angeblich auch die Hauptbeschäftigung überhaupt für Koalas), aber eine Mutter mit Baby und ein ziemlich wohlgenährter Koala, der es sich ganz weit unten im Baum gemütlich gemacht hatte, lieferten genug Show für die an die zwanzig begeisterten Touris :-)

Ziemlich enttäuschend fanden wir dagegen die ach so berühmten zwölf Apostel. Sicher sind die steil aufragenden Felsformationen in der Brandung ein schöner Anblick, dochmuss man mit Tausenden von Touristen Schlange stehen, um auch nur einen Blick darauf erhaschen zu können. Da können wir mittlerweile gut darauf verzichten!

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Vier Jahreszeiten an einem Tag?!?

Guten Morgen liebe Leser,

Seit zwei Tagen sind wir nun in Melbourne, ganz im Süden Australiens. Als wir hier ankamen, erklärte uns Emma, bei der wir gerade wohnen, dass Melbourne dafür bekannt ist, dass man alle vier Jahreszeiten an nur einem einzigen Tag erleben kann. Seitdem wir hier sind, kennt Melbourne allerdings nur eine einzige Jahreszeit: Sommer! Seit gestern morgen herrschen hier unglaubliche 39-40 °C, und sogar der Wind, der einem hier beständig u die Nase weht, ist heiß! Von Melbourne haben wir somit noch nicht allzu viel gesehen, fürs Sightseeing ist es uns nämlich  schlicht und ergreifend zu warm ;-)

Dazu kommt, dass wir gestern auch ein kleines bisschen müde und verkatert waren, nachdem wir unseren ersten Abend hier in Melbourne mit Daniel und Leah verbracht haben, den ersten Freunden, die wir auf dieser Reise getroffen haben :-) Welch ein Zufall aber auch, dass wir gleichzeitig in Melbourne waren! Das mussten wir natürlich ein bisschen feiern :-)

Heute aber werden wir uns von der immer noch herrschenden Hitze nicht länger aufhalten lassen und Melbourne erkunden!

Sonntag, 15. Dezember 2013

On the roads of NSW

Hallo allerseits,

Seit drei Tagen sind wir nun auf den Straßen Australiens unterwegs und befinden uns mittlerweile ganz am südlichen Ende des Bundesstaates New South Wales, in dem auch Sydney liegt. Das Leben im Campervan unterscheidet sich doch recht deutlich von dem, was wir als Backpacker normalerweise gewöhnt sind und im Moment finde ich es herrlich, nicht jeden Tag meine Sachen packen und einen neuen Schlafplatz suchen zu müssen, sondern mein Bett immer dabei zu haben. :-) Dank einer ganz praktischen App namens "Wiki Camps", die uns zwei Deutsche empfohlen haben, die wir im Murramarang Nationalpark kennen gelernt haben, finden wir auch ganz einfach hübsche (und kostenlose!) Plätze, an denen wir die Nacht verbringen können.

Unsere Tage gestalten sich momentan auch recht entspannt: der Princes Highway führt fast bis nach Melbourne mehr oder weniger nah an der Küste entlang, durch kleinere Städtchen oder, noch häufiger, durch nahezu unberührte Natur. Sehr viel Wald gibt es hier im südlichen Australiens, und wir haben auch schon so einige Känguruhs am Straßenrand entlang hüpfen sehen ;-) Auch in den Natonalparks begegnet man immer wieder diesen putzigen Tieren, die man tatsächlich heran hüpfen hören kann, wenn man ganz still ist! ;-)

Der skurrilste Ort, den wir bisher besucht haben, ist jedoch menschengemacht: Central Tilba ist ein winziges Dorf, in dem jedes einzelne Haus noch aus dem19. Jahrhundert ist. Als wir gestern dort vorbeikamen, war zufällig gerade Markttag, und die Leute aus der Umgebung verkauften hausgemachte Marmelade und andere Köstlichkeiten an die zahlreichen Besucher. Wir haben uns Scones und Marmelade schmecken lassen und fasziniert die Einwohner beobachtet, die zu einem großen Teil in Hippiekleidung herumliefen. So was gibt's vermutlich auch nur in Australien! ;-)

Freitag, 13. Dezember 2013

Die Hippies kommen

Guten Morgen noch einmal,

Gestern war es dann soweit: wir sollten den Campervan abholen, in dem wir die nächsten Wochen Australiens Ostküste erkunden wollen! Wir waren schon sehr gespannt, was für ein Gefährt uns wohl erwarten würde, als wir das Gelände des Verleihs erreichten. Bevor wir unser Auto in Augenschein nehmen konnten, wartete jedoch erst einmal eine Unmenge Papierkram auf uns sowie ein Appell der Mitarbeiterin an uns, doch unsere Haftung im Schadensfall von 2500$ auf nur 100$ zu reduzieren (für die super"günstige" Gebühr von nur 800$ - wir haben dankend abgelehnt und hoffen, dass wir auch hier in Australien ohne Schaden davonkommen ;-) ).

Und dann war es soweit: die Mitarbeiterin führte uns zu unserem Campervan, der in den nächsten vierzig Tagen unser zu Hause sein wird. Der erste Eindruck? Ziemlich klein, das Gefährt. Und vor allem ziemlich niedrig: Börni kann jedenfalls nicht aufrecht sitzen auf der Bank im Inneren. Da ist es umso besser, dass wir auch einen Tisch und zwei Campingstühle dazu gemietet haben ;-) Aber niedlich ist er irgendwie schon auch, unser "Hippiecamper" (so heißt nämlich  die Firma, die diese lustigen Vehikel verleiht). Ich bin sicher, dass wir eine gute Zeit miteinander haben werden ;-)

Es war nicht ganz einfach, unser Zeug im begrenzten Stauraum unterzubringen (ein bisschen wie Tetris spielen ;-) ), aber schließlich konnte es dann doch losgehen in Richtung Süden. Die ersten anderthalb Stunden brauchten wir allerdings, um überhaupt erst mal aus Sydney herauszukommen :-) Generell geht es hier eher gemütlich voran, die Höchstgeschwindigkeit beträgt selten mehr als 100 km/h, und so hatten wir bis abends gerade einmal zweihundert Kilometer zurückgelegt. Zum Glück erreichten wir da aber gerade Jervis Bay, eine wunderschöne Bucht, und entschieden uns, hier zu nächtigen. Ein bisschen seltsam war es schon, den Campervan einfach am Straßenrand aufzustellen und zu einem Bett umzufunktionieren, und wir hatten auch ein bisschen Sorge, dass früher oder später die Polizei auftauchen und uns verjagen würde, aber wir haben dann doch überraschend gut und ungestört geschlafen ;-)

Heute Morgen konnten wir dann gleich nach dem Frühstück zum Strand runterfahren und ein Bad in der erfrischend kühlen  tasmanischen See genießen. Ein Bild sagt in diesem Fall wohl mehr als tausend Worte:

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Sydney ist die schönste Stadt der Welt ;-)

Guten Morgen liebe Leser,

Fünf Tage haben wir in Sydney verbracht, der vielleicht berühmtesten Stadt Australiens. Und ich muss ehrlich gestehen, dass mir diese Stadt nach wie vor unglaublich gut gefällt! Egal ob man einfach durch die belebten Straßen  der Innenstadt schlendert oder von einem der vielen kleinen und größeren Parks den fantastischen Blick auf die Skyline mit der Harbour Bridge und der Silhouette des Opernhauses genießt: in Sydney kann man es aushalten! ;-)

Allerdings ist Sydney auch ein ziemlich teures Pflaster: knapp sechs Dollar (ca. 4€) für eine zehnminütige Fahrt mit der Fähre in die Innenstadt, acht Dollar für ein Sandwich, ... Selbst die Preise im Supermarkt hauen einen manchmal um.

Zum Glück scheinen die Australier aber echte Schnäppchenjäger zu  sein, und überall gibt es Angebote a la "2 for 5$", bei denen man einiges sparen kann. Und dann gibt es ja auch noch Richard. Wer das ist? Richard war in Sydney unser Gastgeber (wir sind endlich dazu gekommen, das AirBnB-Konzept zu testen), und er hat sich wirklich Mühe gegeben, uns Sydney aus einer lokalen Perspektive zu zeigen. Highlights waren ein Park mit einem unfassbaren Blick auf die Skyline (Foto folgt!) und ein Pub, in dem man von Sonntag bis Donnerstag abends sein eigenes Steak braten kann (inklusive Beilagen für nur acht Dollar!).Und so vergingen unsere Tage in Sydney wie im Flug!

Montag, 9. Dezember 2013

Endlich angekommen!

Hallo noch einmal!

Kennt ihr das? Manchmal kommt man in eine Stadt, die haut einen einfach um. Von der ersten Minute an ist man total begeistert von dem, was man sieht, und fühlt sich sogleich wie zu Hause. Heidelberg ist für mich so ein Ort, London ist es ebenfalls und seit gestern kann ich sagen, dass auch Sydney für mich zu diesen ganz besonderen Orten gehört!

Nachdem wir unseren Jetlag mit ausgiebig Schlaf etwas besänftigt hatten, machten wir uns gestern Nachmittag auf, die Stadt zu erkunden. Wir wohnen nicht weit vom Stadtzentrum entfernt, man muss nur die berühmte Harbour Bridge überqueren, um dorthin zu gelangen. Das Viertel, in dem wir gerade Unterschlupf gefunden haben, heißt Neutral Bay und ist eine super schöne und ruhige Wohngegend, so gemütlich, dass wir uns am liebsten gleich ein Apartment mieten und bleiben würden ;-) Bisher mein allerliebstes Viertel von Sydney ist allerdings "The Rocks" - der älteste Stadtteil mit hübschen alten Gebäuden und zahllosen Cafes, die zum Verweilen einladen (wenn hier nur nicht alles so teuer wäre... ;-( ). Nicht weit von dort entfernt stehen das berühmte Sydney Opera House, das wir heute besichtigt haben, und das Overseas Passenger Terminal, wo die riesigen Kreuzfahrtschiffe vor Anker gehen. Am liebsten ist mir jedoch die Harbour Bridge selbst, ein monumentales Werk aus Stein und Metall, von dem aus man die Schönheit dieser Stadt bewundern kann! Ich freue mich schon sehr darauf, in den kommenden Tagen noch mehr davon zu sehen!

Der weite Weg nach Sydney

Hallo liebe Leser,

Die letzte Tage war es recht ruhig in meinem Blog, doch das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass wir seit dem 03. Dezember mehr als 20.000km zurückgelegt haben ;-)
Erster Schritt war der Flug von Zanzibar zurück nach Johannesburg. Der Flughafen auf Zanzibar war schon mal ein echtes Erlebnis: Computer? Wofür? Das Gepäck wurde mit einer mechanischen Waage gewogen und die Bordkarten von Hand ausgefüllt. Warum auch nicht? ;-)
An Bord begrüßte uns der Kapitän  des südafrikanischen Lowcosters, dem wir uns anvertraut haben, mit den Worten: "Welcome to our flight from Paradise to Gangster's Paradise". Ah ja. Interessanten Humor haben die südafrikanischen Piloten ;-)

Der Flug selbst war überraschend unspektakulär, bis auf die Tatsache, dass wir wegen eines Gewitters zunächst eine ganze Weile über JNB kreisen durften, bevor wir endlich zur Landung ansetzten. ;-(

Nach diesem Flug hatten wir eigentlich schon wieder genug vom Fliegen, aber schon 48 Stunden später ging es weiter nach Abu Dhabi, diesmal an Bord eines der berühmt-berüchtigten Golf Carrier ;-) Zuallererst stellten wir fest, dass man hier nicht annähernd so großzügig mit dem Platz umging wie auf dem ersten Abschnitt unserer Reise: auf dem Fensterplatz konnte Börni kaum aufrecht sitzen :-( Doch ein für die Holzklasse recht ansprechendes Abendessen und eine riesige Filmauswahl im In Flight Entertainment entschädigten dafür ein bisschen. Mitten während des Flugs dann die an und für sich lang erwartete und dennoch überraschend traurige Nachricht, dass Nelson Mandela unsere Welt verlassen hat. In den letzten Wochen habe ich mich viel mit dieser großen Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts beschäftigt, habe seine Biographie gelesen, die Verfilmung gesehen und das Land kennenlernen dürfen, für das er so viel gegeben hat. Möge er in Frieden ruhen.

Nach acht Stunden Flug erreichten wir schließlich Abu Dhabi, wo wir aber nur knapp vier Stunden blieben, bevor wir uns schließlich an Bord einer australischen Fluggesellschaft auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel machten: Sydney!
Ein 13-Stunden-Flug, aber wir hatten Glück im Unglück und konnten nach dem Start in die Reihe am Notausgang umziehen, wo wir zumindest die Füße ausstrecken konnten ;-) Dennoch wollte der Flug einfach nicht enden... als wir zur Landung in Sydney ansetzten, waren wir wirklich völlig erledigt, weswegen wir in der ersten Nacht hier in Australien auch erst einmal mehr als 14 Stunden geschlafen haben ;-)

Montag, 2. Dezember 2013

Der letzte Abend...

Einen wunderschönen guten Abend liebe Leser,

Gestern und heute habe ich viel darüber nachgedacht, welch seltsamen Verlauf die Zeit doch manchmal nimmt: mal scheint sie gar nicht vorüberzugehen (insbesondere auf Überlandbusfahrten), mal rast sie geradezu vorbei. "Zeit ist elastisch", sagt man in manchen Teilen Afrikas dazu, und ich finde, das trifft es ganz gut ;-)

Auf jeden Fall kann ich manchmal kaum glauben, dass bei euch in Deutschland die Glühweinzeit schon begonnen hat und die ersten Türchen der Adventskalender bereits geöffnet werden durften. Nichts erscheint mir hier weiter weg als Weihnachten, auch wenn wir gestern den ersten Weihnachtsbaum entdeckt haben. Natürlich aus Plastik und amerikanisch-kitschig dekoriert, wahrlich keine Augenfreude ;-)

Andererseits haben wir in nur drei Monaten ungeheuer viel erlebt und so viel über Afrika gelernt. Mein Bild von diesem Kontinent ist jetzt jedenfalls ein ganz anderes als vorher: die von den Medien vermittelten Gefahren durch Armut, Gewalt und Krankheiten sind zwar nicht zu verleugnen, doch kennen wir jetzt auch die Freundlichkeit und teilweise enorme Hilfsbereitschaft der Menschen hier, die trotz ihrer oft widrigen Lebensumstände eine unfassbare Lebensfreude ausstrahlen. Dazu die schönsten Umgebungen, die ich bisher auf der Welt gesehen habe - doch, es hat sich gelohnt, nach Afrika zu kommen!

Von daher bin ich mir auch sicher, dass ich irgendwann noch einmal hierher zurückkommen möchte. Doch für diese Reise geht das "Abenteuer Afrika" morgen zu Ende, denn nach 95 Tagen und mehr als 4.000 Kilometern treten wir morgen die lange Reise nach Australien an. Ich freue mich sehr auf diesen neuen Kontinent, doch heute fühle ich in  erster Linie Wehmut beim Gedanken an den nahenden Abschied. Vielen Dank, Afrika, für eine tolle Zeit!

Sonntag, 1. Dezember 2013

Der Buschdoktor

Guten Abend,

Für den heutigen Tag war eigentlich nur geplant, von Paje an der Ostküste Zanzibars zurück nach Stone Town im Westen zu fahren. Doch nachdem sich Börni schon seit ein paar Tagen nicht besonders fit fühlt und wir ja in Kürze in den Flieger steigen wollen (Australien, wir kommen!), wollten wir lieber auf Nummer Sicher gehen und einen Arzt konsultieren.

Laut Lisa, die das Hostel in Paje betreibt, wo wir die letzten Tage gewohnt haben, waren die Möglichkeiten begrenzt: entweder ein christliches Krankenhaus in Stone Town oder den lokalen Arzt konsultieren. Nachdem der Weg zum Krankenhaus ziemlich kompliziert zu sein schien, entschieden wir uns, erst einmal den lokalen Mediziner zu konsultieren, zumal dieser sogar zu uns ins Hostel kommen würde. :-)

Allerdings ließ er sich damit ganz schön viel Zeit, erst nach mehreren Stunden Wartezeit und einem kleinen Erinnerungsanruf kam er endlich die Auffahrt herangefahren - auf dem Mofa! Er hatte auch nur eine kleine Tasche dabei, was mich zunächst ziemlich verwunderte. Doch er befragte Börni ausgiebig zu  seinem Gesundheitszustand, zauberte dann ein Blutdruckmessgerät hervor und diagnostizierte schließlich nichts weiter als Kreislaufstörungen, möglicherweise durch das Klima oder einen kleinen Infekt ausgelöst. Da waren wir dann schon ein wenig erleichtert, schließlich kann man sich hier in Afrika eine ganze Reihe weitaus unangenehmerer Dinge einhandeln. Die Behandlungsratschläge waren ebenfalls recht pragmatisch: neben einer Elektrolytlösung (von Unicef ;-) ) verordnete der Doktor Börni Kaffee, Wasser und viel Bewegung, bevor er auf seinem Mofa davonbrauste. Mal schauen, ob's hilft! :-)