Heute ist es genau zwei Monate her, dass wir in Deutschland in den Flieger gestiegen sind und uns auf den Weg nach Afrika gemacht haben. Zwei Monate! Es fällt mir wirklich schwer zu glauben, dass das schon so lange her sein soll.
Doch wir haben in dieser Zeit schon einiges erlebt, und so finde ich es heute an der Zeit, die letzten Wochen einmal Revue passieren zu lassen und eine erste kleine Zwischenbilanz unserer Reise zu ziehen.
Was mir wirklich gut gefällt: die Freiheit, jeden Morgen aufs Neue zu entscheiden, womit ich den Tag verbringen möchte :-) Von einigen Alltagsgeschäften wie Wäsche waschen und Einkaufen einmal abgesehen haben wir momentan ja keinerlei Pflichten, und so schauen wir jeden Morgen einfach, was der neue Tag so bringt! Haben wir Lust auf eine Tour oder wollen wir lieber am Pool sitzen und den Tag verstreichen lassen? Wir sind frei, zu tun und zu lassen, was wir wollen. Ein gutes Gefühl :-)
Was das Reisen jedoch so spannend macht, ist die Tatsache, dass man noch so viel planen und überlegen kann, man aber dennoch morgens nie weiß, was man bis zum Abend dann tatsächlich erlebt haben wird. Manchmal wird man positiv überrascht, manchmal eher weniger, aber fast immer hat man abends etwas Spannendes zu erzählen!
Was ich ebenfalls toll finde ist, dass wir mittlerweile fast völlig ohne Uhr leben. Von den wenigen Tagen einmal abgesehen, an denen wir früh aufstehen müssen, um einen Bus zu erwischen, stehen wir einfach auf, wenn wir ausgeschlafen haben, und gehen ins Bett, wenn wir müde sind. Was hier in Afrika im Übrigen jeweils recht früh der Fall ist: meistens werden wir zwischen sechs und sieben von den Vögeln geweckt, und gegen zehn sind wir oft schon so müde, dass wir nur noch ins Bett wollen. Das ist aber nur natürlich, so viel wie wir hier meist in der Zeit zwischen Aufstehen und Schlafengehen erleben!
Soweit die Dinge, die mir sehr gut gefallen. Um euch aber ein authentisches Bild zu vermiteln muss ich natürlich zugeben, dass es auch einige wenige Dinge gibt, die mir nicht ganz so gut gefallen. :-)
Erster Punkt auf dieser (zum Glück recht kurzen Liste): das ewige Aus- und Einpacken nervt! Rucksäcke sind super praktisch, wenn man seine Siebensachen von A nach B transportieren will, aber wenn man etwas braucht befindet es sich grundsätzlich.ganz unten, so dass man ständig alles aus- und wieder einräumt. Die Tatsache, dass wir unsere Sachen in großen Tüten verpackt haben, macht das Ganze zwar etwas einfacher, aber lästig ist es trotzdem.
Punkt zwei: heruntergekommene Hostels. Die meisten Hostels dieser Welt sind wundervolle Orte, an denen man viele interessante Leute kennenlernen kann und günstig ein Bett für die Nacht findet. Doch hin und wieder landet man.in Hostels, wo man jeden Topf und jeden Teller erst einmal abspülen muss, bevor man ihn benutzen kann, und wo man die Dusche nur mit Flip Flops betreten möchte. Das muss doch nicht sein!
Und schließlich ein letzter kleiner Punkt auf meiner Liste: egal wie oft wir uns hier die Hände oder Füße waschen, sie sind einfach immer schmutzig! Afrika ist sehr trocken, und so ist alles immer mit einer feinen Staubschicht bedeckt, die hervorragend an der Haut haften bleibt, sobald man etwas anfasst. Zwar ist unsere Toleranzgrenze für Schmutz schon deutlich flexibler als sie es zuhause in Europa war, aber ab und an wünsche ich mir doch saubere Fußsohlen zurück :-)
Doch alles in allem kann ich nach diesen ersten beiden Monaten ein sehr positives Fazit ziehen! Es ist so schön, so viel von der Welt sehen zu dürfen, und wenn uns auch ab und an ein Anflug von Heimweh ereilt, freuen wir uns jeden Morgen auf neue Abenteuer! Oder, um es mit den Worten von Ernest Hemingway zu sagen:
"I never knew of a morning in Africa when I woke up that I was not happy."