Mittwoch, 19. März 2014

Wir sind dann mal weg! ;-)

Guten Abend liebe Leser,

Morgen ist es also so weit: um sieben Uhr früh geht unser Bus nach Besi Sahar, von wo aus wir auf den 210km langen Annapurna Circuit starten. Verglichen mit anderen Treks mag dieser eher weniger anspruchsvoll sein - überall entlang des Wegs gibt es Guesthouses, die für eine ruhige Nacht und einen wohlgefüllten Magen sorgen. Für uns ist es dennoch ein großes Abenteuer, und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich heute Nacht vor Aufregung Schlaf finden werde ;-)

Drei Wochen Trekking im Himmalaya bedeuten auch, dass wir drei Wochen lang nur wenig Kontakt zur Außenwelt haben werden werden: Fernsehen, Internet oder Telefone gehören nicht zu dem, was wir uns von unserer Trekkingtour erwarten. Und so wird es auch in diesem Blog in den nächsten drei Wochen keine Neuigkeiten von uns geben.

Es würde mich freuen, wenn ihr alle uns die Daumen drückt, dass unsere Tour so schön wird, wie wir es uns erhoffen: dass das Wetter mitspielt, dass wir die wunderschönen und einsamen Landschaften genießen und natürlich, dass wir wohlbehalten zurückkehren, damit ich euch von unseren Erlebnissen berichten kann!

Bis dahin liebe Grüße aus der Ferne,

Eure Kathrin

Dienstag, 18. März 2014

Nepal: hier gehen die Uhren anders!

Namaste liebe Leser!

Seit gerade einmal vierundzwanzig Stunden sind wir in Kathmandu, und schon gibt es so viel zu erzählen, dass man mehrere Blogposts damit füllen könnte! :-)

Schon der Flug hierher war ausgesprochen unterhaltsam. Lärmpegel und Verhalten der überwiegend nepalesischen Fluggäste erinnerten stark an hyperaktive Teenager auf Klassenfahrt. Anschnallen und sitzenbleiben, bis der Pilot das Anschnallzeichen ausschaltet - wozu das denn? Toilettentüren hinter sich verriegeln - wofür? Die Flugbegleiter bemühten sich ernsthaft, das Durcheinander unter Kontrolle zu halten. Vergeblich.

Dann der Anflug auf Kathmandu - wir hofften zumindest, dass sich dort unten irgendwo Kathmandu versteckte, zu sehen war davon in der Dunkelheit nämlich nichts. Stromrationierung ist in Nepal nach wie vor an der Tagesordnung. Kaum ein Licht erhellte also die pechschwarze Nacht dort draußen, bis wir schon fast da waren. Die eigentliche Landung war auch nichts für Angsthasen - nachdem wir fast einen Masten mit der Flügelspitze abrasiert hatten, legte der Pilot eine ordentliche Vollbremsung hin. War aber wohl ganz gut so, denn die knapp fünfzig Jahre alte Landebahn ist in so schlechtem Zustand, dass man sie für Großraumflugzeuge zeitweise schon sperren musste. Zu viele Schlaglöcher :-)

Nach gut einer Stunde hatten wir unsere Visa und unser Gepäck und machten uns auf den Weg zum Ausgang, wo wir von unserem Guest House abgeholt wurden. Das Auto war zwar bestimmt schon fünfzehn Jahre alt, aber im Vergleich zu den anderen auf dem Flughafenparkplatz definitiv eines der vertrauenserweckendsten. Durch schmale Straßen und noch schmalere Gassen kämpfte sich der Wagen in Richtung Guest House. Börni hat gelesen, dass in Kathmandu üblicherweise zuerst die Häuser gebaut werden und erst danach drumherum die Straßen entstehen - genauso sieht es auch aus! Die Kombination von fehlender Straßenbeleuchtung, extremem Smog und staubigen, ungeteerten Straßen hüllt die Stadt in ein gedämpftes Licht, das nur zögerlich Einzelheiten dem Auge preisgibt. Hier eine "Belly Dance Bar" (mit Dusche!), dort ein Geschäft namens "Ashole" (Was man da wohl kaufen kann?) - die ersten Eindrücke waren geradezu überwältigend. Den Abend haben wir daher in relativer Ruhe auf der Dachterrasse unseres momentanen Zuhauses verbracht. Nur schade, dass man in der Dunkelheit nicht viel von Kathmandu erkennen konnte.

Am heutigen Morgen führte uns unser erster Weg also wieder dort hinauf. Hell war es mittlerweile, aber mehr von Kathmandu zu sehen gab es trotzdem nicht: Die miefig-graue Smogwolke über der Stadt ist so dicht, dass man nur zwei-, dreihundert Meter weit sehen kann! Den Weg aufs Dach hätten wir uns nun wirklich sparen können ;-)

Den ganzen Tag über haben wir uns dann damit beschäftigt, uns auf das vielleicht größte Abenteuer unserer Reise vorzubereiten: übermorgen wollen wir uns auf den Weg machen, das Annapurna-Massiv zu umrunden. Zu Fuß, ohne Träger oder Guide. Nur Börni und ich und die höchsten Berge der Welt. Etwa drei Wochen braucht man für die gut 200 Kilometer, die uns bis auf 5400 Höhenmeter führen werden. Dafür brauchten wir natürlich entsprechende Trekking-Genehmigungen, die wir aber erstaunlich problemlos beim Nepal Tourism Office beantragen konnten (vier Passfotos waren in dieser fotofreudigen Gesellschaft dafür notwendig). Eine nepalesische Simkarte haben wir uns auch beschafft, diesmal wollte man neben einem Passfoto auch gleich Börnis Fingerabdrücke dafür haben! Weitere Ausrüstungsgegenstände wie Handschuhe, Mützen und lange Fleecehosen gegen die nächtliche Kälte erstanden wir dagegen völlig problemlos und supergünstig in den zahllosen Outdoorgeschäften im Backpackerviertel Thamel. Das Abenteuer Himmalaya kann also kommen! :-)

Ach ja, um zu guter Letzt noch einmal auf die Überschrift zurück zu kommen. Dass die Uhren hier anders gehen, ist durchaus wörtlich zu verstehen! Nicht vier, fünf oder sechs Stunden beträgt die Zeitverschiebung zu euch nach Hause, sondern genau vier Stunden und fünfundvierzig Minuten. Was für ein Symbol für die Einzigartigkeit dieses Landes!

Sonntag, 16. März 2014

Bangkok: Liebe auf den zweiten Blick

Hallo noch einmal,

Nach unserer Rückkehr aus Ayutthaya blieb uns noch ein ganzer Tag in Bangkok, den wir eigentlich mit dem Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten verbringen wollten. Doch da Börnis Magen streikte, musste ich mich allein auf den Weg machen.

Bei unserem ersten Aufenthalt in Bangkok hatten wir eigentlich nur das Touristenviertel rund um die Khao San Road kennengelernt, und dieses lädt wenig dazu ein, Bangkok zu mögen. "Ping Pong Show?", brüllt  einem einer der zahllosen Schlepper ins linke Ohr, während von rechts ein anderer versucht, uns zu einer Massage/dem Kauf eines Anzugs/einer Taxifahrt zu überreden. Wohin das Auge reicht, sieht man schon morgens weiße Touristen das erste Bier bestellen. Bangkok zum Abgewöhnen.

Ganz anders dagegen meine gestrigen Eindrücke: beim Schlendern durch kleine Straßen und Märkte wurde mir die Vielfalt Bangkoks bewusst. Stände mit Nuddelsuppen in Gassen so schmal,dass man die Arme nur auszustrecken bräuchte, um die Wände auf beiden Seiten zu berühren, Tische voller Opfergaben für die eifrigen Tempelbesucher und weise Damen, die anhand der Linien in den Händen ihrer Kundschaft die Zukunft voraussagen wollen - all das verschwimmt zu einem einzigen, farbenfrohen Durcheinander, in dem man sich verlieren kann.

Dann, das große touristische Highlight der Stadt: der Grand Palace. Tausende von Touristen strömen mit mir hinein, hier und da von einem Aufseher aufgefordert, eine nackte Schulter oder einen zu kurzen Rock mit einem bereitgestellten Tuch zu verdecken. Im Grand Palace selbst glitzert einfach alles: von der kleinsten Figur bis zur größten Pagode findet man kaum etwas, das nicht mit Gold oder funkelnden Mosaiksteinen verschönert wurde.

Heimlich schloss ich mich einer Touristengruppe an, die einen Guide engagiert hatte. Hinter dem Rücken der aufmerksamen Touristen lauschte auch ich den Erläuterungen zu Geschichte und Bedeutung der einzelnen Gebäude.

Nur von den politischen Demonstrationen, die diese Stadt in den letzten Monaten so sehr in Atem gehalten haben, war fast gar nichts zu bemerken. Einmal sind wir zwar mit dem Bus an einem mit Reifenblockaden und umgekippten Autos abgesperrten Straßenabschnitt vorbeigekommen, und rund um politisch wichtige Gebäude fanden sich vorsorglich aufgestellte mobile Zäune, doch das war auch alles. Ansonsten: Business as usual. Welch ein Glück, konnten wir uns doch in Bangkok somit unbeschwert umsehen!

Ayutthaya

Guten Morgen,

Nach zwei wenig spannenden Tagen in Bangkok, die wir vor allem mit der Vorbereitung auf unser nächstes Reiseziel (Nepal! :-) ) verbracht haben, sind wir am Donnerstag in die frühere Hauptstadt Thailands gefahren: Ayutthaya.

Die Anreise erfolgte selbstverständlich wieder mit dem Zug, diesmal allerdings in der dritten Klasse. War aber auch kein Problem - gemütlich ließen wir uns bei knapp 40°C Außentemperatur den Fahrtwind durch die offenen Fenster um die Nase wehen. Im Gegensatz zum Großteil der Touris, die nur einen Tagesausflug buchen, hatten wir vor, eine Nacht in Ayutthaya zu verbringen. Es machte uns also nichts aus, dass der Zug für die 76km Fahrtstrecke über zwei Stunden brauchte. Und bei einem Preis von umgerechnet etwa 45 Cent  darf man sich nun wirklich nicht beklagen ;-)

Am Nachmittag begannen wir mit der Erkundung der alten Stadt. Die zahlreichen Tempel- und Palastruinen erinnern an die mächtigen Tempel von Angkor, doch waren sie nie vom Dschungel verschluckt und in Vergessenheit geraten. Stattdessen hat sich Ayutthaya rund um die Ruinen zu einer lebhaften kleinen Stadt entwickelt. Mehrere Stunden durchstreiften wir das riesige Areal mit den unterschiedlichsten Tempeln. Fotomotiv Nr. 1 war unter den Besuchern der Kopf eines Buddha, von den Wurzeln eines Baumes umschlungen. Doch auch die unterschiedlich gut erhaltenen Tempel luden insbesondere die asiatischen Touristen zu ausgiebigen Foto-Orgien ein. :-)

Dank der wirklich enormen Hitze waren wir abends dann viel zu erledigt, um noch groß etwas zu unternehmen. Stattdessen gingen wir recht früh zu Bett, um für den nächsten Tag ausgeruht zu sein.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf, die weiter entfernten Tempel der Anlage zu erkunden. Transportmittel unserer Wahl: das Fahrrad, dass man für 50 Baht (knapp über einem Euro) ausleihen konnte. In der Tat sahen wir an diesem Morgen noch einmal einige sehr schöne Tempel, doch mindestens ebenso interessant war der Weg durch die Wohnviertel der Stadt, der uns einen Einblick gab in den Alltag der Bewohner von Ayutthaya. Offene Stände am Straßenrand verkauften nicht nur Essen aller Art, sondern auch Blumen, Plastikartikel oder Kleidung. Die Menschen saßen oft vor ihren Häusern und betrachteten uns neugierig, wie wir mit von der Hitze geröteten Gesichtern an ihnen vorbeistrampelten. Erst als es uns zu warm wurde, kehrten wir um und machten uns auf den Weg zurück nach  Bangkok.

Mittwoch, 12. März 2014

Im Nachtzug nach Bangkok

Hallo liebe Leser, vielleicht erinnert ihr euch noch: als wir nach Asien gekommen sind, hatten wir eigentlich geplant, mit dem Zug von Singapur nach Bangkok zu fahren. Bisher hat das nicht so gut geklappt, da die Tickets oft schon ausverkauft waren oder unsere Zielorte nicht in der Nähe der Bahnstrecke lagen. Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir nun doch noch Tickets für die Strecke Trang-Bangkok ergattern konnten. Schon der Kauf war allerdings eine Herausforderung. Wir baten den freundlichen Thai am Schalter, zu prüfen, ob es Tickets für heute oder morgen gebe. "Today or tomorrow." "Tomorrow?" "Well, today OR tomorrow..." "Tomorrow?" "Okay, tomorrow then..." :-)Mit Händen und Füßen versuchte er uns dann zu erklären, dass nur noch sogenannte "upper beds" frei seien, die begehrteren "lower beds" seien bereits ausverkauft. Sei es drum, dachten wir uns, und kauften eben zwei Tickets für die oberen Betten. Die Warterei auf die Abfahrt des Zuges schien endlos. Um elf mussten wir unser Hotelzimmer verlassen, die Abfahrt war erst für 17:25 Uhr geplant. Welch ein Glück, dass wir zufällig Ali und Chris wieder trafen, die wir schon auf Koh Kradan kennengelernt hatten. Bei Pad Thai und Bierchen verging die Zeit dann doch schneller als gedacht. Schließlich durften wir einsteigen und uns in unserem Abteil unsere Plätze suchen. Da es sich um ein großes Abteil handelt, in dem die Betten links und rechts entlang der Wände aufgereiht sind, sah ich schon beinahe schwarz für eine nächtliche Mütze voll Schlaf. Stattdessen hatten wir den Plan gefasst, uns mit ein oder zwei kühlen Bier den Abend zu versüßen... :-) Doch schnell fiel uns auf, wie ruhig es in diesem Zug war. Kein Vergleich zu den Erfahrungen, die wir in Vietnam und Kambodscha gemacht hatten, wo jeder am liebsten seine eigene Musik auf voller Lautstärke durch den Wagen schallen ließ. Als dann noch der Schaffner vorbeikam und die Betten vorbereitete, jeweils mit Kissen und Bettdecke, sowie einem Vorhang für die Privatsphäre, waren wir wirklich erstaunt. Soviel Komfort hatten wir nun wirklich nicht erwartet!
Und es kam noch besser: der junge Thai, der mir gegenüber gesessen hatte, bestand darauf, mir sein "lower bed" abzutreten und an meiner Stelle das obere Bett zu nehmen. Was für eine großzügige Geste, zumal die unteren Betten auch teurer sind als die oberen. In diesem Moment habe ich mich wirklich sehr willkommen gefühlt in Thailand (nicht, dass es sonst anders wäre... ;-) ). Die Nacht verlief dann ähnlich ruhig wie die Abendstunden davor. Zwar schläft man nicht wirklich tief, zumal man vom Geschaukel des Zugs gerne auch mal ein wenig hin- und hergeworfen wird, doch fühlte ich mich am nächsten Morgen tatsächlich einigermaßen ausgeruht. Umso gespannter war ich auf die neue Stadt, die wir gegen Ende der Fahrt durch die Fenster bereits bewundern konnten: Wir sind in Bangkok!

Sonntag, 9. März 2014

Ein schwerer Abschied

Guten Abend!

Heute mussten wir nach fünf wundervollen Tagen unserem idyllischen Paradies auf Koh Kradan "Auf Wiedersehen" sagen. Wir wären zwar gerne noch geblieben, aber nachdem unser Resort ab heute voll ausgebucht war und unser Geld ohnehin zur Neige ging (auf Kradan gibt es keine Geldautomaten), haben wir uns dann doch schweren Herzens zur Abreise entschlossen.

Der Abschied fiel uns aber nicht nur schwer, er wurde uns auch tatsächlich schwer gemacht: heute war ein sehr windiger Tag, und schon vom Ufer aus konnten wir ahnen, dass die Fahrt zum Festland im Longtailboot kein Zuckerschlecken werden würde.

Schon beim Einsteigen schwankte das Boot so sehr, dass einem davon übel werden konnte. Als wir uns endlich auf den Weg hinaus aufs Meer machten, spritze das Wasser bei jeder Welle nur so ins Boot, nach wenigen Minuten waren wir alle völlig durchnässt. Und dann das: auf halbem Weg zwischen Koh Kradan und der Nachbarinsel Koh Muk gab plötzlich der Motor mit einem traurigen Stottern den Geist auf!

Ohne Motorenkraft war die kleine Nussschale den Gezeiten natürlich hilflos ausgeliefert und schwankte bedrohlich in den Wellen. Ich begann, mir ernsthafte Sorgen um die empfindlicheren Bestandteile unseres Gepäcks zu machen (Kamera! Handy! Bücher!), während manch anderer offensichtlich schon um sein Leben fürchtete.

Doch unser thailändischer Kapitän bewies einiges Geschick im Umgang mit dem Schraubenschlüssel und brachte den Motor nach einigen Fehlversuchen doch wieder zum Laufen. Was für eine Erleichterung! Der Rest der Fahrt verlief dann relativ problemlos, und als wir uns dem Festland näherten, schaukelte das Boot auch nicht mehr ganz so wild auf den Wellen.

Schließlich erreichten wir das Festland, und nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir Trang, wo wir die heutige Nacht verbringen, bevor es morgen mit dem Nachtzug nach Bangkok geht. Trang bietet zwar keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten, aber immerhin einen sehr lebendigen Night Market, der gegen achtzehn Uhr direkt vor den Fenstern unseres Hotelzimmers aufgebaut wurde.

Wir machten uns einen Spaß daraus, über den Markt zu schlendern und die wildesten Speisen auszuprobieren: süße frittierte Reiskuchen, Tintenfisch vom Grill und der asiatische Bruder vom bayerischen Spanferkel, dazu lila (!) Limonensaft. Zum Nachtisch Schokokuchen und grauenhaft süßen Erdbeerjoghurt mit roten "Bubbles" aus Wackelpudding - ein Wunder, dass uns nicht schlecht geworden ist! ;-)

Donnerstag, 6. März 2014

Eine Hängematte mit Aussicht

Guten Abend noch einmal,

Von Koh Lanta aus haben wir uns auf den Weg auf eine noch kleinere Insel gemacht: Koh Kradan gehört zu den Tranginseln und bietet gerade einmal Platz für eine Handvoll Resorts, nicht einmal eine Straße gibt es hier.

Wie so oft war aber auch dieses Mal der Weg hierher nicht ganz so einfach. Da die Tranginseln so klein sind, fährt die Fähre von einer Insel zur anderen und Kradan ist der letzte Stopp auf der Route. Gleichzeitig fungiert die Fähre auch noch als Ausflugsschiff für Touristen, weswegen sie auch an der sogenannten Emerald Cave einen 45-minütigen Stopp einlegt (was einem vorher aber natürlich niemand sagt ;-) ). Darüber haben wir uns schon gar nicht mehr gewundert, wohl aber über das, was als nächstes geschah: als das Schiff neben uns losfahren wollte, rammte es das unsere in vollem Tempo! Kurz dachten wir wirklich, das Schiff würde sinken, denn selbst die Thais waren in heller Aufruhr und rannten kreuz und quer über das Deck, um nach eventuellen Lecks zu suchen. Es war aber doch noch einmal gutgegangen :-) Später stellte sich dann heraus, dass sich wohl ein Seil in der Schiffsschraube verfangen und den Zusammenstoß verursacht hatte.

Der Rest der Fahrt verlief dann ohne weitere Zwischenfälle, und gegen Mittag erreichten wir schließlich Koh Kradan. Hier wohnen wir nun seit zwei Tagen in einer kleinen Bambushütte direkt am Strand. Wir haben eine Hängematte auf unserer Verandah, von der aus wir direkt auf das Meer bis hinüber zur Nachbarinsel Koh Muk blicken. Hier gibt es keinen Straßenlärm, keine klingelnden Telefone, nur eine Handvoll Touristen und den bisher schönsten Strand auf unserer Reise.

Unsere Zeit verrinnt zwischen Lesen, Schnorcheln und Baden. Längst haben wir vergessen, welcher Wochentag heute ist, aber das spielt hier auch schlicht und einfach keine Rolle ;-)

Die größte Herausforderung, der wir uns hier gestellt haben, war mit dem Kayak rund um die Insel zu paddeln. Hier möchte man am liebsten überhaupt nicht mehr weg!

Die Geheimnisse der thailändischen Küche

Guten Abend allerseits,

schon seit Wochen erzähle ich euch immer wieder, wie lecker doch das Essen hier in Südostasien ist. Da war ein Kochkurs auf Koh Lanta eine tolle Möglichkeit, sich ein paar Tricks abzuschauen!

Montagabend fanden wir uns also in der Lanta Thai Kochschule ein. Außer uns waren nur noch zwei Israelierinnen und ein Pärchen aus Hamburg mit von der Partie, wir waren also nur zu sechst.

Zunächst durften wir die Gerichte auswählen, die wir kochen wollten. Gemeinsam entschieden wir uns für Chicken Satay mit Erdnusssauce, Larb Gai (ein thailändischer Hühnchensalat), ein  grünes Curry mit Seafood und zum Abschluss Sticky Rice mit Mango.

Zunächst zeigte uns unsere Kochlehrerin Phi die typisch thailändischen Zutaten. Kaffirlimettenblätter, Koriander und Thai-Basilikum, alles wurde fein säuberlich geschnitten und in Körbchen für die weitere Zubereitung aufbewahrt. Das Kochen selbst ging dann recht schnell, der Salat beispielsweise war binnen weniger Minuten fertig und auf weißem Porzellan hübsch angerichtet. Zudem nahmen uns die fleißigen Helferlein der Kochschule einiges an Arbeit ab, grillten die Satayspieße für uns, stampften die Zutaten für die Marinade zu einem feinen Brei usw., so dass wir viel Zeit zum Plaudern sowie für das eine oder andere Bierchen hatten :-)

Nach mehr als vier Stunden und vier Gängen kehrten wir schließlich satt und zufrieden nach Hause zurück.

Sonntag, 2. März 2014

Im Paradies!

Guten Abend noch einmal,

Nach zwei Tagen (und schlaflosen Nächten) hatten wir genug von Koh Phi Phi und haben uns auf den Weg zur wesentlich unbekannteren Nachbarinsel Koh Lanta gemacht.

Unser erster Eindruck war allerdings gar nicht so toll: nachdem die Fähren aus Phuket, Phi Phi und Ao Nang gleichzeitig im Norden der Insel angelegt hatten, mussten wir uns erst einmal mit Hunderten anderen Urlaubern durch das Fährterminal quetschen. Doch Koh Lanta ist groß, und nach einer kurzen Fahrt mit einem Motorbike-Tuktuk waren wir dem Trubel entronnen.

Unsere Unterkunft, das Thai Beachhouse Resort, befindet sich am Phra Ae-Beach. Hier zeigt sich Thailand von seiner schönsten Seite mit einem Sandstrand wie aus einer Fernsehwerbung. Unsere Unterkunft ist zwar eher nüchtern-spartanisch ausgestattet, doch die Besitzerin Kim kümmert sich liebevoll um ihre Gäste. Außerdem ist der Strand keine fünfzig Meter entfernt - wer will da im Zimmer sitzen? ;-)

Außerdem fühlen wir uns hier so entspannt wie schon lange nicht mehr. Ob morgens, zum Sonnenuntergang oder beim Nachtspaziergang: den größten Teil des Tages verbringen wir am Meer. Ein Buch habe ich schon gelesen, seitdem wir hier sind, ein zweites wird folgen. Eine wunderbare Auszeit nach exakt sechs Monaten unterwegs! ;-)

Im Tattoostudio

Guten Abend liebe Leser,

Den zweiten Tag unseres Aufenthalts auf Koh Phi Phi haben wir zum Großteil an einem für uns doch sehr ungewöhnlichen Ort verbracht: im Tattoostudio. Falls ihr jetzt denkt, dass ihr das gar nicht von uns erwartet hättet, kann ich euch gleich beruhigen - nicht Börni oder ich haben uns ein Thailandandenken tätowieren lassen, sondern unsere Freundin Zoe ;-)

Tattoos werden in Thailand auch heute noch von Hand mithilfe eines Bambusstabs gestochen und nicht, wie in Europa, maschinell. Der Vorteil, wie Zoe mir erklärt hat: eine kürzere Heilungsdauer und man kann schon am nächsten Tag wieder ins Wasser oder in die Sonne gehen.

Das Tattoostudio, in dem sich Zoe tätowieren ließ, war das erste, das ich je betreten habe, und am Anfang war es ziemlich merkwürdig, dort herumzusitzen (zumal wir ja gar kein Tattoo wollten :-) ) Doch schon bald fand ich es richtig spannend, den Tätowierern bei der Arbeit zuzusehen. Mit erstaunlicher Präzision bringen sie die Farbe mit der Nadel unter die Haut und lassen sich dabei kein bisschen ablenken von dem Trubel, der in Koh Phi Phi rund um die Uhr herrscht. Nach und nach entsteht dabei das gewünschte Motiv. Dabei arbeiten sie nahezu rund um die Uhr! Manchmal ist das Studio bis sechs Uhr morgens geöffnet, und schon am späten Vormittag geht es weiter, hat uns ein Mitarbeiter erzählt.


Noch interessanter, als den Tätowieren zuzusehen, war es allerdings, die Leute zu beobachten, die sich auf Koh Phi Phi auf diese Weise ein Andenken an ihren Thailandurlaub holen. Viele scheinen sich nicht viel dabei zu denken, auch die Motivwahl ist oft wenig außergewöhnlich: an diesem einen Tag habe ich drei Frauen gesehen, die sich das Wort "Happiness" auf Thailändisch haben tätowieren lassen. Nicht besonders originell, nicht wahr? ;-)

Aber zurück zu unserer Freundin Zoe. Sie war mit ihrem Tattoo so zufrieden, dass sie sich gleich noch für ein zweites entschieden hat - weswegen sie auf Koh Phi Phi erheblich mehr Zeit im Tattoostudio verbracht hat als zum Beispiel am Strand. Doch das Strahlen in ihren Augen hat mir verraten, dass es für sie genau die richtige Entscheidung war ;-)