Mittwoch, 12. März 2014
Im Nachtzug nach Bangkok
Hallo liebe Leser,
vielleicht erinnert ihr euch noch: als wir nach Asien gekommen sind, hatten wir eigentlich geplant, mit dem Zug von Singapur nach Bangkok zu fahren. Bisher hat das nicht so gut geklappt, da die Tickets oft schon ausverkauft waren oder unsere Zielorte nicht in der Nähe der Bahnstrecke lagen. Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir nun doch noch Tickets für die Strecke Trang-Bangkok ergattern konnten.
Schon der Kauf war allerdings eine Herausforderung. Wir baten den freundlichen Thai am Schalter, zu prüfen, ob es Tickets für heute oder morgen gebe. "Today or tomorrow." "Tomorrow?" "Well, today OR tomorrow..." "Tomorrow?" "Okay, tomorrow then..." :-)Mit Händen und Füßen versuchte er uns dann zu erklären, dass nur noch sogenannte "upper beds" frei seien, die begehrteren "lower beds" seien bereits ausverkauft. Sei es drum, dachten wir uns, und kauften eben zwei Tickets für die oberen Betten.
Die Warterei auf die Abfahrt des Zuges schien endlos. Um elf mussten wir unser Hotelzimmer verlassen, die Abfahrt war erst für 17:25 Uhr geplant. Welch ein Glück, dass wir zufällig Ali und Chris wieder trafen, die wir schon auf Koh Kradan kennengelernt hatten. Bei Pad Thai und Bierchen verging die Zeit dann doch schneller als gedacht.
Schließlich durften wir einsteigen und uns in unserem Abteil unsere Plätze suchen. Da es sich um ein großes Abteil handelt, in dem die Betten links und rechts entlang der Wände aufgereiht sind, sah ich schon beinahe schwarz für eine nächtliche Mütze voll Schlaf. Stattdessen hatten wir den Plan gefasst, uns mit ein oder zwei kühlen Bier den Abend zu versüßen... :-) Doch schnell fiel uns auf, wie ruhig es in diesem Zug war. Kein Vergleich zu den Erfahrungen, die wir in Vietnam und Kambodscha gemacht hatten, wo jeder am liebsten seine eigene Musik auf voller Lautstärke durch den Wagen schallen ließ. Als dann noch der Schaffner vorbeikam und die Betten vorbereitete, jeweils mit Kissen und Bettdecke, sowie einem Vorhang für die Privatsphäre, waren wir wirklich erstaunt. Soviel Komfort hatten wir nun wirklich nicht erwartet!
Und es kam noch besser: der junge Thai, der mir gegenüber gesessen hatte, bestand darauf, mir sein "lower bed" abzutreten und an meiner Stelle das obere Bett zu nehmen. Was für eine großzügige Geste, zumal die unteren Betten auch teurer sind als die oberen. In diesem Moment habe ich mich wirklich sehr willkommen gefühlt in Thailand (nicht, dass es sonst anders wäre... ;-) ).
Die Nacht verlief dann ähnlich ruhig wie die Abendstunden davor. Zwar schläft man nicht wirklich tief, zumal man vom Geschaukel des Zugs gerne auch mal ein wenig hin- und hergeworfen wird, doch fühlte ich mich am nächsten Morgen tatsächlich einigermaßen ausgeruht. Umso gespannter war ich auf die neue Stadt, die wir gegen Ende der Fahrt durch die Fenster bereits bewundern konnten: Wir sind in Bangkok!
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