Freitag, 28. Februar 2014

Koh Phi Phi - Insel des Grauens (?)

Guten Abend liebe Leser,

Als wir nach Thailand gekommen sind, hatten wir geplant, gemütlich von einer Insel zur anderen zu schippern und die Tage dazwischen am Strand bzw. im Wasser zu verbringen. Deswegen haben wir uns nach drei Tagen im Nationalpark wieder auf den Weg zurück ans Meer gemacht.

Der Weg zu unserem Ziel Koh Phi Phi erfolgte in typisch thailändischer Manier unfassbar langsam: nach einer Stunde Fahrt erst einmal dreißig Minuten Pause, damit unser Fahrer frühstücken konnte. Nach einer weiteren Stunde Fahrt: eine Stunde Stopp am "Busbahnhof" von Krabi, mitten im Nichts. Unser Mittagessen bestand demzufolge wieder einmal aus den uns nun schon gut vertrauten Instantnudeln aus dem Pappbecher. Dann: 5 Minuten Fahrt zum Pier, wo wir - richtig! - eine weitere Dreiviertelstunde auf unsere Fähre warten mussten. Kein Wunder, dass wir erst nach sieben Stunden unser gar nicht so weit entferntes Ziel erreicht haben! :-)

Koh Phi Phi begrüßte uns mit hunderten Hostelmitarbeitern, die uns alle in ihr Guesthouse locken wollten. Bevor wir den Pier aber überhaupt verlassen konnten, mussten wir erst einmal 20 Baht (~ 50 Cent) "Cleaning Fee" pro Person bezahlen. Später am Tag konnten wir sehen, wie nötig diese Zwangsabgabe ist, aber dazu später mehr. Wir ließen jedenfalls die Guesthouse-Schlepper am Straßenrand stehen und machten uns selbst auf die Suche nach einer Unterkunft. Dabei bekamen wir einen ersten Eindruck vom "Tourist Village" von Koh Phi Phi - eine endlose Ansammlung von Guesthouses, Bars und - interessanterweise - unzähligen Tattoostudios, in denen sich mehr oder minder betrunkene Urlauber ein Andenken an ihren Thailandurlaub verpassen ließen. Am liebsten wäre ich geradewegs umgekehrt und mit dem nächsten Boot irgendwo anders hingefahren.

Für den Abend waren wir jedoch mit einer liebgewonnenen Freundin aus unseren Zeiten in Nkhata Bay verabredet: Zoe ist zufällig gerade auch in Thailand, da war es klar, dass wir uns wiedersehen mussten!

Nach einem für thailändische Verhältnisse sündhaft teuren Abendessen ließen wir uns in der Sunflower Beachbar nieder. Diese kleine Bar ganz am östlichen Ende von Loh Dalam hat eine traurige Geschichte: Nachdem der Tsunami von 2004 sie dem Erdboden gleich gemacht hatte, baute ihr Besitzer sie aus angeschwemmten Trümmern wieder auf. Die Namen der Menschen, die er in den Fluten verloren hat, zieren heute die Bar.

Ohnehin ist der Tsunami unter der partywütigen Oberfläche dieser Insel noch erstaunlich präsent. Fast jedes Hostel zieren Fotos aus den Tagen danach, Tsunamirouten weisen den Weg für Notfälle, und ein Memorialpark soll an die Opfer erinnern.

Nichtsdestotrotz hat sich Koh Phi Phi seinen Ruf als Partyinsel erhalten. Von der Sunflower Bar aus konnten wir beobachten, wie sich am Strand eine wilde Party entspann, einschliesslich Feuershow und barbusigem Limbotanzen für kostenlose Cocktaileimer. Börni und ich konnten nicht widerstehen und legten auf dem Heimweg um halb zwei Uhr morgens auch einen kleinen Stopp dort ein! Und wer hätte das gedacht - wir hatten wirklich Spaß! Auf den zweiten Blick ist Koh Phi Phi also doch nicht ganz so schlimm wie erwartet :-)

Dienstag, 25. Februar 2014

Khao Sok Nationalpark

Hallo liebe Leser,

Vorgestern haben wir uns auf den Weg von Krabi zum Khao Sok Nationalpark im Landesinneren gemacht. Eigentlich nur 90 Kilometer Wegstrecke, trotzdem waren mehr als vier Stunden für die Fahrt angesetzt. Warum fanden wir schnell heraus: alle halbe Stunde machten wir eine längere Pause, mal um den Bus zu wechseln, mal damit unser Fahrer in Ruhe frühstücken konnte. Aber zumindest fuhr dieser Fahrer im Gegensatz zu unseren Erwartungen erstaunlich umsichtig :-)

Am späten Nachmittag erreichten wir endlich Khao Sok. Das Touridorf hier, das wirklich ausschließlich aus Hotels, Bars und Restaurants besteht, ist überraschend verschlafen, tagsüber, wenn alle mit irgendwelchen Ausflügen beschäftigt sind, ist es geradezu ausgestorben.

Damit sind wir auch schon beim Stichwort: den Khao Sok Nationalpark kann man zwar auch auf eigene Faust erkunden, doch alle Highlights liegen tiefer im Park, weswegen wir uns einer Tour angeschlossen haben.

Gestern morgen um acht Uhr ging es los - in einer Art Tuktuk wurden wir zum Ufer des Cheow  Larn Sees gebracht. Dieser See entstand zwar erst beim Bau eines Staudamms in den Siebzigern, zieht aber jedes Jahr zahllose Touristen an. Und wirklich, die Fahrt im Longtailboot über den See hatte schon etwas, die steil aufragenden Felsen erinnerten mich stark an die Halongbucht in Vietnam. Allerdings war ich ein bisschen enttäuscht, dass unser Guide kaum ein Wort Englisch sprach, nennenswerte Erklärungen zu dem, was wir sahen, gab es nicht.

Nach einem Mittagessen in einem der schwimmenden Restaurants stand am Nachmittag eine Dschungelwanderung an, bei der wir eine Höhle durchqueren würden. Besonders viel erwartete ich mir davon allerdings nicht, Höhlen  sehen ja irgendwie überall auf der Welt mehr oder weniger gleich aus. Was wir aber vorher nicht wussten: die Wanderung durch die Höhle dauert etwa eine Stunde, außer den mitgebrachten Taschenlampen gibt es keinerlei Licht, und nachdem ein Fluss quer durch die Höhle fließt, watet man mitunter bis zum Hals durch eiskaltes Wasser!
Wenn es euch bei dieser Vorstellung kalt den Rücken hinunterläuft: so ging es auch mir, als wir vor dem Eingang zur Höhle standen :-)

Schon nach wenigen Metern war es um uns herum stockduster. Das Licht unserer Lampen reichte gerade aus, um den Weg durch die Höhle zu finden, und natürlich all die gruseligen Höhlenbewohner anzuleuchten, die uns unser Guide zeigte: handtellergroße Spinnen, kleine Fische und Millionen von Fledermäusen, die dicht an dicht von der Decke hingen. Zunächst war die Höhle sehr weit und das Wasser nur etwa knietief. Doch je weiter wir in den Berg vordrangen, desto unheimlicher wurde es: die Felsen rückten immer näher, das Wasser wurde immer tiefer, bis wir schließlich wirklich bis zum Hals im eisigen Wasser versanken! Da war es schon eine Erleichterung, als wir endlich Licht am Ende des Tunnels erblickten! Der Höhle entflohen, waren wir dann aber dich recht stolz auf das Abenteuer, das wir gerade erlebt hatten :-)

Nach einem erneuten Stopp am Restaurant, wo wir mit Früchten versorgt wurden, ging es auf demselben Weg zurück, auf dem wir gekommen waren: mit dem Boot über den See und dann mit dem Bus nach Hause. Entsprechend müde waren wir, als wir gegen halb sieben unseren Bungalow erreichten! Zum Abendessen begnügten wir uns daher mit ein paar Instantnudeln aus dem Becher und einem schön kalten, thailändischen Bierchen :-)

Sonntag, 23. Februar 2014

Aua!

Guten Morgen liebe Leser,

Heute muss ich mich wirklich überwinden, einen neuen Blogeintrag zu verfassen. Aber nicht, weil ich keine Lust mehr aufs Bloggen habe, sondern weil mir meine Finger furchtbar wehtun! Wie das kommt? Wir haben uns wieder einmal in einer Abenteuersportart versucht. Aber am besten erzähle ich alles von Anfang an.

Am Donnerstagabend sind wir nach einer elfstündigen Marathonfahrt in einem überhitzten und vollgepackten Minibus in Krabi, Thailand, angekommen. Krabi selbst ist ein lebendiges kleines Städtchen mit schönen Guesthouses und einem tollen kleinen Nightmarket, bietet aber sonst keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten. Dafür eignet es sich aber gut als Stützpunkt, um die Umgebung zu erkunden.

Deswegen sind wir nach nur einer Nacht mit einem Longtailboot weiter nach Railay gefahren. Railay liegt auf einer kleinen Halbinsel zwischen Phuket und Krabi und ist nur per Boot erreichbar, weil steil aufragende Klippen das Städtchen vom Rest Thailands trennen.

Genau diese Klippen sind - neben den wunderschönen Stränden - der Grund, warum so viele Menschen jedes Jahr nach Railay pilgern: der Ort ist ein berühmtes Rock Climbing-Paradies!
Natürlich wollten wir uns auch einmal in dieser abenteuerlustigen Sportart versuchen und haben gleich eine halbtägigen Einführungskurs gebucht.

Schon nach wenigen Minuten war klar: von unten sieht das Ganze erheblich einfacher aus, als es tatsächlich ist :-) Aus der Ferne erkennt man nämlich viel besser, wo man die Hände und Füße als nächstes platzieren könnte, während man beim Klettern vor allem damit beschäftigt ist, nicht herunterzufallen :-)

Wenn man es aber einmal bis nach oben geschafft hat und die Aussicht genießen kann, ist man schon sehr stolz auf sich! Das ist auch gut so, denn wenn man wieder sicheren Boden unter den Füßen hat, merkt man erst, wie Arme und Beine vor Anstrengung zittern! Auch die blauen Flecken und Schürfwunden, die jetzt meine Beine ver(un)zieren habe ich erst nach dem Klettern bemerkt. :-)

Nach unserem Klettertag waren wir abends dann so müde, dass wir uns nur noch zum Abendessen und anschließend ins Bett geschleppt haben. Gestern war dann ein Strandtag mit anschließender Massage angesagt - trotzdem spüren wir die Folgen unseres Abenteuers auch heute noch in unseren Armen! :-)

Mittwoch, 19. Februar 2014

Nichts klappt!

Hallo liebe Leser, die Ueberschrift laesst es schon ahnen - wir haben gerade nicht unsere allerbeste Woche. Wir werden von einer kleinen Pechstraehne verfolgt! Los ging es damit schon am Sonntag, als wir vor dem "General Post Office" von Kuala Lumpur standen, welches - trotz aller anderslautenden Versprechungen einer Postmitarbeiterin - natuerlich geschlossen hatte. Da wir aber gerne einen Brief abholen wollten, mussten wir also am Montagmorgen noch einmal zurueckkehren - nur um dann festzustellen, dass der Brief sowieso noch nicht da war *grrr*. Da die Post am Montagmorgen erst um 08:30 aufmacht, konnten wir an diesem Tag dann auch nicht mehr zu unserem eigentlichen naechsten Ziel weiterfahren, dem Taman Negara-Nationalpark. Also planten wir kurzerhand um und fuhren stattdessen auf die Insel Penang. Als wir vorgestern Abend hier ankamen, stellte sich heraus, dass irgendetwas mit unserer Reservierung schiefgegangen war - wir landeten also im Schlafsaal statt im Doppelzimmer. Noch dazu war das ganze Gebaeude derart hellhoerig, dass man jedes noch so kleine Geraeusch von seinen Nachbarn durch die Waende hoeren konnte. Nicht gestoert hat das aber vermutlich die Maus, die mir am selben Abend im Aufenthaltsraum begegnete :-) Gestern und heute haben wir uns dann Penang angeschaut, eine ganz nette Insel, aber kein aussergewoehnliches Highlight (ich fuerchte, nachdem wir schon so viel gesehen haben, sind wir mittlerweile ein bisschen verwoehnt ;-) ). Am Schoensten war noch der Tempel, zu dem wir heute Vormittag geradelt sind - auch wenn natuerlich Boernis Rad unterwegs auseinander fiel und nur mit einer halben Rolle Pflaster wieder in Gang gebracht werden konnte. Morgen wollten wir nun eigentlich gern nach Koh Lipe in Thailand weiterfahren. Doch das Buero, bei dem man die Tickets fuer die Faehre kaufen muss, schliesst schon um 17:30 Uhr. Deswegen fahren wir morgen stattdessen nach Krabi - acht Stunden im Minivan warten auf uns. Wollen wir mal hoffen, dass die Pechstraehne mit dem Wechsel in ein neues Land dann endlich vorueber ist! Ich freue mich auf Inselhopping in Thailand, auf schneeweisse Straende und kristallklares Wasser, und natuerlich aufs Tauchen, bevor wir noch einmal nach Kuala Lumpur zurueckfahren muessen - hoffentlich ist die Post bis dahin angekommen :-)

Sonntag, 16. Februar 2014

Eine kleine Auszeit vom Backpacker-Alltag

Hallo liebe Leser, so spannend das Backpacker-Dasein auch sein mag, es hat auch seine weniger angenehmen Seiten. Vor allem das Schlafen in Hostels kann manchmal ziemlich nervenaufreibend sein: papierduenne Waende, schnarchende Zimmernachbarn, schmutzige Toiletten oder kalte Duschen koennen einem schon mal den Tag vermiesen :-) Deswegen verspueren wir ab und an einmal das Beduerfnis, uns eine kleine Auszeit vom Backpacker-Dasein zu goennen. Da kam uns der Valentinstag gerade recht, zu dem das Fraser Place Hotel in Kuala Lumpur ein Wochenend-Special angeboten hat. Die letzten achtundvierzig Stunden haben wir es uns also so richtig gutgehen lassen! Schon die Aussicht aus unserem Zimmer war atemberaubend (26.Stock!).
Wobei "Zimmer" eigentlich nicht das richtige Wort ist, denn wir hatten ein 55qm-Appartment mit Kueche, Wohn- und Schlafbereich und Badezimmer. So kann man es aushalten :-)
Mindestens ebensoviel Zeit wie in unserem Zimmer haben wir im Spa-Bereich verbracht, einschliesslich Sauna und Infinity-Pool mit Blick auf die Skyline.
Leider war das Wochenende natuerlich wieder viel zu schnell vorbei, und jetzt sind wir wieder in demselben Hostel, in dem wir auch schon bei unserem ersten Aufenthalt in Kuala Lumpur uebernachtet haben - wenn auch deutlich erholter :-)

Donnerstag, 13. Februar 2014

Die größte Blume der Welt

Guten Abend liebe Leser,

Wie angekündigt, haben wir gestern einen langen Ausflug gemacht, um einen Eindruck von den Cameron Highlands zu bekommen.

Pünktlich morgens um 08:45 Uhr wurden wir von unserem Guide Francis am Hostel abgeholt. Die Gruppe machte gleich auf den ersten Blick einen guten Eindruck: alle waren etwa in unserem Alter, und wir verstanden uns gut. Da verging die Autofahrt bis zum ersten Stopp wie im Flug.

Erstes Ziel war die Rafflesia - die größte Blume der Welt. Allerdings wächst diese nicht überall, und so mussten wir ganze zwei Stunden durch den Dschungel spazieren, um dorthin zu gelangen. Da es ganz schön bergauf ging und doch recht warm war, waren wir bald alle schweißüberströmt. Umso mehr freuten wir uns, als wir auf dem Weg einen klaren (und kalten!) Gebirgsbach überquerten, wo wir uns zumindest mal das Gesicht waschen konnten :-)

Schließlich war es so weit: durch das Blätterdickicht sahen wir etwas rötlich schimmern. Sekunden später standen wir vor ihr: der größten Blume der Welt! Mit knapp einem Meter Durchmesser wirklich beeindruckend. Und wir hatten Glück: hier in Malaysia wächst eine Art dieser Riesenblume, die - im Gegensatz zu ihren Verwandten auf Sumatra - nicht nach verrottendem Fleisch stinkt ;-) Nach einer ausgiebigen Fotosession ging es auf demselben Weg zurück, auf dem wir gekommen waren.

Am Auto warteten schon ein paar Orang Asli, die ursprünglichen Einwohner Malaysias, auf uns, um uns den Umgang mit einem Blasrohr zu zeigen. Hier in Malaysia wurde nämlich früher mit diesen Blasrohren und vergifteten Pfeilen gejagt. Heute dürfen wir Touristen unser Geschick im Umgang damit austesten :-) Und tatsächlich war es einfacher als erwartet, die Zielscheibe zu treffen!

Nach einer Mittagspause in einem indischen Restaurant ging es weiter auf eine Teeplantage, wo wir die Teeproduktion beobachten und den Tee anschließend selbst kosten durften. Am schönsten war jedoch der Ausblick über die grünen, hügeligen Teefelder, die sich über das ganze Tal erstrecken.

Zuletzt machten wir noch einen Stopp im "Mossy Forest". Dieser ganz besondere Regenwald wächst nur hier im Hochland und zeichnet sich dadurch aus, dass er - aufgrund der hohen Feuchtigkeit - über und über mit Moos bewachsen ist. Der Boden, die Stämme und sogar das Blätterdach - einfach alles ist von einem dichten grünen Flaum überzogen! Wunderschön war das, wenn auch auf eine unheimliche, weltfremde Art und Weise. Hier könnte man sicherlich tolle Horrorfilme drehen ;-)

Nach mehr als neun Stunden kamen wir schließlich völlig erledigt zurück ins Hostel. Da könnt ihr euch sicher vorstellen, dass wir heute nur einen kurzen Spaziergang gemacht haben :-)

Dienstag, 11. Februar 2014

Kuala Lumpur

Guten Abend!

Vier Tage lang waren wir in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. Auch hier treffen die unterschiedlichsten asiatischen Kulturen aufeinander, doch nach Singapur fanden wir das dieses Mal nicht mehr ganz so atemberaubend :-)

Nichtsdestotrotz haben wir viel Zeit damit verbracht, zu Fuß durch die verschiedenen Stadtviertel zu streunen und ihr unterschiedliches Flair auf uns wirken zu lassen. Insgesamt haben wir es in Kuala Lumpur aber eher ruhig angehen lassen - nach einem turbulenten Start in Asien hat es uns sehr gut getan, mal ein wenig die Seele baumeln zu lassen und bis in den späten Vormittag hinein faul im Bett zu liegen :-)

Damit ist jetzt aber Schluss: heute sind wir in die Cameron Highlands gefahren, etwa vier Stunden nördlich von KL. Wunderbarerweise ist es hier vergleichsweise kühl, die Temperaturen lassen uns eher an einen sonnigen Junitag denken und zum ersten Mal seit langem empfinden wir den Sonnenschein wieder einmal als Genuss und nicht als Strafe ;-) Das weckt auch neue Lebensgeister in uns, weswegen wir für morgen einen achtstündigen Ausflug gebucht haben. Ich werde berichten! ;-)

Sonntag, 9. Februar 2014

Ein Ausflug in die Welt des Tees

Guten Morgen liebe Leser!

An unserem letzten Tag in Melacca sind wir einem Tipp aus dem Internet gefolgt und haben des Zhong He Teahouse besucht. Dieses liegt in einer ruhigeren Nebenstraße des Zentrums und ist von außen so unscheinbar, dass wir wohl nie einen Fuß hineingesetzt hätten, hätten wir nicht so viel Gutes darüber gelesen.

Drinnen erwartete uns ein großer Innenraum, der so etwas wie eine Mischung aus Rezeption und Esszimmer darstellte - ein Tea House hatte ich mir irgendwie ganz anders vorgestellt...

Die Dame hinter der Theke bat uns, am "Esstisch" Platz zu nehmen. Dann verschwand sie in den hinteren Räumen und wir blieben für einige Minuten uns selbst überlassen. Schließlich schlurfte ein älterer Herr mit Krückstock heran und setzte sich zu uns an den Tisch. Ohne große Begrüßung oder lange Vorreden, begann er mit einer Zeremonie, in deren Lauf wir so einiges über die Welt des chinesischen Tees erfahren sollten.

So erklärte er uns, dass man die Teekanne vor der Zubereitung mt heißem Wasser übergießen sollte und das man chinesischen Tee nur wenige Sekunden ziehen lässt. Dafür gießt man den Tee wieder und wieder von Neuem auf. Der erste Aufguß landet dabei stets im Abfluss, denn er dient nur zur Reinigung der Teeblätter. Anschließend beginnt eine faszinierende, scheinbar endlose Abfolge von Aufgießen, Befüllen der winzigen chinesischen Teetässchen und genussvollem Schlürfen :-)

Währenddessen ließ Lai uns an seinem großen Wissen über den Tee teilhaben und illustrierte vieles auch gleich an praktischen Beispielen. So holte er extra für uns zwei Teebeutel, um einen Vergleich zwischen englischem und chinesischem Tee zu ermöglichen, oder fügte frischen Ingwer zum Tee hinzu, um eine weitere Geschmacksnote zu zeigen. 
Irgendwann fühlte ich mich ganz kribbelig von der Wirkung des vielen Koffeins, das in dem Tee enthalten ist, doch das hielt Lai nicht davon ab, uns auch noch eine Tasse sortenreinen malaysischen Kaffee vorzusetzten :-)

Nach etwa anderthalb Stunden, in denen Börni und ich so viel Tee getrunken wie sonst in einem ganzen Monat, verabschiedeten wir uns schließlich. Was für ein interessanter Einblick in die Kultur dieses schönen Landes!

Donnerstag, 6. Februar 2014

Melacca: kleine Stadt mit grosser Vergangenheit

Hallo liebe Leser, zwei Tage ist es her, dass wir Singapur verlassen und uns ueber die Grenze auf den Weg nach Malaysia gemacht haben. Erstes Ziel in diesem neuen Land sollte das Staedtchen Melacca werden. Die Fahrt hierher war fuer uns afrikageschaedigte Langzeittouristen ein echter Traum: supergemuetliche Sitze warteten auf uns, die sogar mit einer Massagefunktion ausgestattet waren! So gemuetlich hatten wir es schon lange nicht mehr :-) Darueber hinaus erreichte der Bus unser Ziel sogar noch vor der offiziellen Ankunftszeit. Melacca selbst ist heute ein relativ kleines Staedtchen, war aber in der Vergangenheit durchaus von Bedeutung: als strategischer Handelsstuetzpunkt in Suedostasien wurde es erst von den Portugiesen, dann von den Hollaendern, dann von den Briten und zu guter Letzt wieder von den Hollaendern besetzt! Diese turbulente Geschichte kann man heute noch im Stadtbild erkennen: ueberall finden sich Ruinen aus den unterschiedlichen Epochen, die bekannteste ist vermutlich die Porta de Santiago, der letzte noch erhaltene Ueberrest des portugiesischen Forts, das einmal hier stand.
Neben den Sehenswuerdigkeiten ueberzeugt Melacca - aehnlich wie Singapur - vor allem durch die kulinarische Vielfalt (und hier ist alles nur halb so teuer wie in Singapur ;-) ). Fuer umgerechnet zwei Euro pro Person kann man sich hier ein richtiges Festmahl goennen. Highlight waren fuer uns die fuer die Region typischen Satay-Spiesse mit Huehnchen und Rind, die mit einer feurigen Erdnussauce serviert werden. Lecker!

Nachts im Zoo

Hallo allerseits, Habt ihr euch auch schon immer gefragt, was die Tiere nachts im Zoo so alles anstellen? In Singapur kann man Antwort auf diese Frage erhalten, wenn man den Zoo im Rahmen der sogenannten "Night Safari" besucht. Wir hatten dieses Erlebnis also fest eingeplant für unseren Aufenthalt. Die Fahrt zum Zoo dauert - für Singapurs Verhältnisse - recht lang, nur mit einer Kombination aus U-Bahn und Busfahrt erreicht man schließlich sein Ziel. So kamen wir etwas später am Zoo an als geplant. Der Ticketkauf nahm weitere fünfzehn Minuten in Anspruch, und so war es schon Viertel nach Acht, als wir uns auf den Weg zum Eingang machten. Und dann das: vor dem Eingang drängten sich Hunderte von Menschen, die Schlange war geradezu endlos und noch dazu waren die Tore bereits wegen Überfüllung geschlossen worden! Für einen kurzen Moment kam uns da tatsächlich der Gedanke, doch auf den Zoobesuch zu verzichten. Doch die Tickets waren schon bezahlt und so reihten wir uns brav hinter den anderen Wartenden ein. Zentimeterweise ging es vorwärts, die Zeit, die wir eigentlich im Zoo verbringen wollten, rannte ungenutzt dahin. Endlich erreichten wir den Einlass, hinter dem sich die Schlange aber genauso fortsetzte, wenn man mit der im Eintrittspreis inbegriffenen Bahn durch den Zoo tuckeln wollte. Eigentlich wollten wir das auch, aber nicht unter diesen Umständen, also bogen wir gleich nach dem Einlass links ab und widmeten uns erst einmal den Fußwegen, die ebenfalls durch den Park führen. Als Erstes fiel mir auf, dass die Dunkelheit den Gehörsinn zu schärfen schien, denn die vielfältigen Geräusche der Tiere waren mir viel bewusster als bei bisherigen Zoobesuchen im Tageslicht. Insbesondere das Brüllen der Löwen jagte mir immer wieder einen Schauer über den Rücken! Der Zoo in Singapur ist außerdem etwas anders aufgebaut als die meisten Zoos: die Fußwege sind schmal undd verschlungen, man ist stets von dichtem Urwald umgeben und kann so vorher nicht erahnen, welchem Tier man als nächstes in die Augen blicken wird. Unsere Highlights - neben dem Löwenrudel - waren die riesigen indischen Krokodile, die nur anderthalb Meter unter uns in einem kleinen Teich schwammen, und der malaysische Tiger. Aber auch die vielen anderen großen und kleinen Zoobewohner waren ein spannender Anblick. Schließlich führte uns der Weg nach etwa anderthalb Stunden zurück zum Haupteingang. Und siehe da: kein Vergleich zu den Menschenmassen, die sich früher am Abend dort gedrängt hatten! Gähnende Leere prägte den Anblick, und so entschieden wir uns, doch noch mit der Bahn durch den Park zu fahren. Wartezeiten gab es jetzt natürlich keine mehr, wir konnten einfach einsteigen und hatten sogar eine ganze Bank für uns alleine! Langsam tuckerten wir an den Tieren vorbei - auch an einigen, die man auf den Fußpfaden noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. So gab die Bahnfahrt unserem Zoobesuch noch einmal einen entspannten Abschluss.

Samstag, 1. Februar 2014

Happy New Year! Zum Zweiten ;-)

Hallo alle miteinander,

Wie der Zufall es so wollte, sind wir gerade rechtzeitig in Singapur angekommen, um ein Fest zu feiern, an dem ich immer schon einmal teilnehmen wollte: das chinesische Neujahrsfest.

Wie ihr bestimmt wisst, beginnt das Jahr in China traditionell nicht am 1. Januar, sondern irgendwann Ende Januar, Anfang Februar - das genaue Datum bestimmt der Mond. In diesem Jahr sollte der 31.Januar der erste Tag des neuen Jahres werden, welches im Zeichen des Pferdes steht.

Ein weiterer glücklicher Zufall wollte es so, dass mein früherer Kollege Thorsten gerade ebenfalls in Singapur ist, und so hatten wir uns für den "Silvesterabend" mit Thorsten und den beiden asiatischen Kolleginnen Ade und Jansen verabredet.

Um 18 Uhr trafen wir uns in der Lobby des Fairmont-Hotels. Erster Programmpunkt: ein gemeinsames Abendessen. Das war jedoch schon einmal gar nicht so einfach, denn viele Restaurants hatten wegen der Feiertage geschlossen, während die anderen zum Ausgleich ihre Preise verdoppelt hatten! :-(

Schließlich landeten wir bei einem Thailänder am Clarke Quay. Das Essen überzeugte uns nicht wirklich, aber wir verstanden uns alle auf Anhieb super, weshalb die Zeit wie im Flug verging!

So war es plötzlich auch schon halb zehn, und wir machten uns rasch auf den Weg nach Chinatown, um den Feierlichkeiten zuzusehen. Der erste Eindruck, als wir aus der U-Bahn kamen: es ging zu wie dahoam aufm Voiksfest! ;-) Eine unfassbare Menschenmenge quetschte sich durch die engen Gassen, zwischen Ständen voller roter Glücksbringer aller Art und Essensständen hindurch. Immer wieder ging es für ein paar Momente weder vor noch zurück - nichts für Menschen mit Platzangst! ;-)

Zum Glück fanden wir schließlich  aber doch noch ein nettes Plätzchen, wo wir auf das Ende des Tages warteten. Schließlich war es soweit: wenige Sekunden vor Mitternacht begannen die Massen laut herunterzuzählen und ein Feuerwerk leitete das neue Jahr ein - ganz genau so, wie wir es vom Silvesterabend auch kennen! :-) Alle umarmten sich und wünschten sich ein frohes Neues, bevor dann - geradezu von einer Sekunde zur anderen - alle auf einmal in Richtung U-Bahn strömten, als gäbe es nur noch einen einzigen Zug, um nach Hause zu kommen. Wir hatten darauf keine Lust (das Gedränge der letzten Stunden hatte seine Spuren hinterlassen), also spazierten wir gemütlich eine Stunde lang durch das dunkle Singapur, bis wir uns schließlich voneinander verabschiedeten und uns doch noch auf den Heimweg machten - in einer völlig leeren U-Bahn. :-)