Guten Morgen liebe Leser!
An unserem letzten Tag in Melacca sind wir einem Tipp aus dem Internet gefolgt und haben des Zhong He Teahouse besucht. Dieses liegt in einer ruhigeren Nebenstraße des Zentrums und ist von außen so unscheinbar, dass wir wohl nie einen Fuß hineingesetzt hätten, hätten wir nicht so viel Gutes darüber gelesen.
Drinnen erwartete uns ein großer Innenraum, der so etwas wie eine Mischung aus Rezeption und Esszimmer darstellte - ein Tea House hatte ich mir irgendwie ganz anders vorgestellt...
Die Dame hinter der Theke bat uns, am "Esstisch" Platz zu nehmen. Dann verschwand sie in den hinteren Räumen und wir blieben für einige Minuten uns selbst überlassen. Schließlich schlurfte ein älterer Herr mit Krückstock heran und setzte sich zu uns an den Tisch. Ohne große Begrüßung oder lange Vorreden, begann er mit einer Zeremonie, in deren Lauf wir so einiges über die Welt des chinesischen Tees erfahren sollten.
So erklärte er uns, dass man die Teekanne vor der Zubereitung mt heißem Wasser übergießen sollte und das man chinesischen Tee nur wenige Sekunden ziehen lässt. Dafür gießt man den Tee wieder und wieder von Neuem auf. Der erste Aufguß landet dabei stets im Abfluss, denn er dient nur zur Reinigung der Teeblätter. Anschließend beginnt eine faszinierende, scheinbar endlose Abfolge von Aufgießen, Befüllen der winzigen chinesischen Teetässchen und genussvollem Schlürfen :-)
Währenddessen ließ Lai uns an seinem großen Wissen über den Tee teilhaben und illustrierte vieles auch gleich an praktischen Beispielen. So holte er extra für uns zwei Teebeutel, um einen Vergleich zwischen englischem und chinesischem Tee zu ermöglichen, oder fügte frischen Ingwer zum Tee hinzu, um eine weitere Geschmacksnote zu zeigen.
Irgendwann fühlte ich mich ganz kribbelig von der Wirkung des vielen Koffeins, das in dem Tee enthalten ist, doch das hielt Lai nicht davon ab, uns auch noch eine Tasse sortenreinen malaysischen Kaffee vorzusetzten :-)
Nach etwa anderthalb Stunden, in denen Börni und ich so viel Tee getrunken wie sonst in einem ganzen Monat, verabschiedeten wir uns schließlich. Was für ein interessanter Einblick in die Kultur dieses schönen Landes!
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