Freitag, 31. Januar 2014

Sprachlos in Singapur

Guten Morgen liebe Leser! Nach einem achtstündigen Flug sind wir am Montagnachmittag in unserem ersten asiatischen Ziel gelandet: in Singapur. Nachdem wir ja schon früher in Asien gewesen sind, hatten wir das Gefühl, ungefähr zu wissen, was auf uns wartet - wir hätten uns nicht stärker irren können :-)
Singapur ist eine Welt für sich. Zweifellos bilden asiatische Traditionen die Basis dieser einzigartigen Stadt, doch Singapur ist viel mehr als nur ein Ort in Asien. Es ist ein Schmelztiegel der Kulturen, eine ultramoderne Metropole, die hinter jeder Ecke eine neue Überraschung zu bieten hat. So kommt man bei einem Rundgang durch Singapur aus dem Staunen einfach nicht mehr raus. Die vielen Kulturen, die hier auf engstem Raum zusammenleben, summieren sich zu einem multikulturellem Stadtbild. Am offensichtlichsten wird dies vielleicht anhand der vielfältigen Religionsstätten, die es hier zu sehen gibt: hinduistische Tempel neben buddhistischen, Moscheen neben Kirchen - in Singapur ein geradezu alltäglicher Anblick. Ein weiterer Beweis der Internationalität dieser Stadt sind die kleinen ethnisch geprägten Enklaven wie Little India und Chinatown, die den Besucher jeweils in die Welt ihrer Heimatländer entführen. Seinen Höhepunkt findet das Ganze im Zentrum rund um die Marina Bay mit ihren geradezu absurd futuristischen Hochhäusern - ein Schiff auf drei Hochhäusern als Luxushotel? So etwas gibt es nur hier!
Da ist es wenig überraschend, dass Singapur auch kulinarisch viel zu bieten hat. Ob indische, europäische, malaysische oder chinesische Küche - worauf auch immer man Lust hat, in Singapur ist es problemlos zu bekommen. So haben wir uns am selben Tag mittags Reisnudeln und gebratene Ente in Chinatown schmecken lassen, nur um abends in Little India Tandoori-Hühnchen und Naan zu genießen. Wohin man auch geht, die Luft ist erfüllt von exotischen Gerüchen, die Lust machen auf weitere kulinarische Experimente. Ursprünglich wollten wir drei oder vier Tage hier verbringen - mittlerweile sind wir schon den fünften Tag in dieser unglaublichen Stadt, und haben doch erst einen Bruchteil dessen gesehen, was es hier zu entdecken gibt. Wir kommen aus dem Staunen einfach nicht mehr heraus!

Montag, 27. Januar 2014

Farewell Australia!

Guten Morgen liebe Leser,

Kaum zu glauben, aber wahr: heute ist für uns der Tag gekommen, Australien auf Wiedersehen zu sagen.

Auch wenn wir fast zwei Monate auf diesem wundervollen Kontinent verbracht haben, fällt uns der Abschied heute schwer, so wohl gefühlt haben wir uns hier. Ob Sydney, Great Alpine Road oder Great Barrier Reef - Australien hat uns begeistert, gefangen genommen und verzaubert. Und so tröstet mich heute vor allem der Gedanke, auf jeden Fall noch einmal hierher kommen zu wollen! So viel gibt es noch zu entdecken in diesem riesigen Land!

Doch ich will versuchen, nicht zurückzuschauen, sondern nach vorne, denn schon heute Abend wartet ein neuer Kontinent, eine neue Herausforderung auf uns: Asien!

In einer Stunde heben wir ab in Richtung Singapur, von wo aus wir uns mit dem Zug in Richtung Thailand aufmachen wollen. Danach warten Myanmar, Indien und Nepal auf uns, Länder, die ich schon immer mal bereisen wollte! Soweit zumindest der Plan - ihr werdet sehen, wie es uns tatsächlich ergehen wird :-)

Und so verabschiede ich mich für heute von euch mit den letzten Grüßen vom australischen Kontinent - farewell Australia, welcome Asia!

Eure Kathrin

Sonntag, 26. Januar 2014

Australiens sanfte Seite

Guten Morgen allerseits, einen letzten Ausflug haben wir in dieser Woche hier in Australien noch gemacht, bevor wir uns am Montag auf den Weg zu unserem naechsten Ziel machen. Am Freitag haben wir uns, allen Blutegelaengsten zum Trotz, noch einmal auf den Weg zum Regenwald gemacht. Dieses Mal liefen wir auch keinerlei Gefahr, einem Blutegel zu begegnen, wir sind naemlich mit der laengsten Seilbahn der Welt sanft ueber die Baumkronen hinweggeschwebt :-) Los ging es dieses Mal auch ernst um zehn Uhr, wir durften also endlich einmal etwas laenger schlafen. Dann wurden wir von einem ausgesprochen knuddeligen aelteren Herrn mit dem Bus abgeholt und zur Talstation der Seilbahn gebracht. Auf der Fahrt dorthin erklaerte er uns in sanftem australischem Singsang, dass uns ein entspannter Tag erwarte, "very easy, very enjoyable". So war es dann auch - Seilbahnfahren ist ja nun auch wirklich kein Risikosport :-) 7,5km ist die Strecke lang, unterbrochen von zwei Stationen, an denen man auf sogenannten Boardwalks blutegelsicher durch den Urwald spazieren und die Aussicht geniessen kann. Schliesslich erreichten wir unser Ziel, das kleine Oertchen Kuranda, das - leider! - ausschliesslich aus Souvenirmaerkten zu bestehen scheint. Ein Highlight wartete aber doch auf uns: ein Koelner betreibt in Kuranda die "German Tucker"-Wurstbude, wo man typisch deutsche Wurstwaren geniessen kann. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen - so gut hat mir eine Thueringer Bratwurst selten geschmeckt :-)
So gestaerkt, schlenderten wir weiter durch die Souvenirmaerkte, bis wir schliesslich das Butterfly Sanctuary erreichten, Zuhause von mehr als 1500 Schmetterlingen. Im Vergleich zu den endlosen Reihen von Souvenirshops erschien uns das ausgesprochen interessant, und so bezahlten wir rasch den Eintritt. Durch einen kleinen Tunnel betraten wir das Schmetterlinghaus, und waren sogleich umgeben von zahllosen leuchtend blauen oder gruenen Fliegern, die sich sogar gelegentlich auf uns niederliessen! Als das erste mal einer auf meinem Kopf landete, standen mir geradezu die Haare zu Berge, so sehr kitzelte es! Wirklich eine niedliche Erfahrung :-)
Zurueck ging es dann von Kuranda aus mit dem Zug. Aber natuerlich nicht mit irgendeinem, sondern mit einer 130 Jahre alten Eisenbahn! In originalgetreuen Waggons mit Fliesendecke und lederbespannten Holzbaenken tuckerten wir durch den Urwald zurueck nach Cairns, ueber mehr als 30 Bruecken und durch 15 Tunnel, die fleissige Arbeiter noch von Hand in das Gestein geschlagen hatten.
So war unser letzter Ausflug in Australien vielleicht nicht ganz so aufregend, aber doch, tatsaechlich: very enjoyable! :-)

Samstag, 25. Januar 2014

Tauchen am Great Barrier Reef

Guten Tag alle miteinander, unser letzter laengerer Stopp hier auf dem australischen Kontinent ist Cairns, die groesste Stadt im noerdlichen Queensland. Seitdem wir am Montag unseren Campervan abgegeben haben, halten wir uns hier auf. Langweilig ist uns dabei bislang noch nicht geworden, denn hier gibt es einiges zu tun: Cairns ist naemlich der einzige Ort der Welt, an dem sich zwei unterschiedliche Weltnaturerbegebiete beruehren: der tropische Regenwald auf dem Festland und - natuerlich - das Great Barrier Reef unmittelbar vor der Kueste! Da konnten wir es uns natuerlich nicht entgehen lassen, zum Tauchen und Schnorcheln hinauszufahren. Nachdem unser Budget aber begrenzt ist, entschieden wir uns nach langem Hin und Her fuer den billigsten Anbieter, weswegen wir die Fahrt zum Riff auf einem alten Fischerboot statt auf einem hochmodernen Schiff zuruecklegten :-) Doch das Great Barrier Reef ist immer das gleiche, no matter welcher Anbieter dich dort hinausbringt, nicht wahr? ;-) Endlich angekommen, durften wir Taucher auch gleich als erste ins Wasser springen. Doch was war das? Das ganze Wasser war voller kleiner, runder Quallen. Diese sind zwar zum Glueck fuer den Menschen nicht gefaehrlich, doch die schiere Menge erstaunte uns doch ganz schoen. Hunderte, wenn nicht Tausende, trieben rund um das Boot im Wasser! Da war ich sehr froh, dass wir tauchen gehen wuerden und nicht schnorcheln, denn Quallen halten sich hauptsaechlich an der Wasseroberflaeche auf :-) Ein oder zwei Meter unter Wasser war davon nichts mehr zu bemerken. Der erste Tauchgang fand an einem Riff namens Hatchings Reef statt. Zweifellos gab es dort viele Fische, im Wesentlichen jedoch nichts anderes, als wir auch schon an den Whitsundays beim Schnorcheln gesehen haben. Bis auf eine Ausnahme: eine Gruppe Hump-Headed Wrasses trieb sich an diesem Riff herum - diese Fische sind wirklich riesig! Anderthalb bis zwei Meter lang, liessen sie sich von uns Tauchern ueberhaupt nicht stoeren, und suchten am Boden des Riffs nach Nahrung. Wirklich beeindruckend! Noch schoener war allerdings der zweite Tauchspot, eine etwa 15m hohe Wand aus Korallen, an der sich zahllose Fische tummelten - ganze Schwaerme kreisten um unsere Koepfe. Nur schade, dass Boerni bei diesem zweiten Tauchgang nicht dabei sein konnte, weil er sich nicht so gut fuehlte. Stattdessen tauchte ich mit Samantha, einer US-Amerikanerin, die ich auf dem Boot kennengelernt hatte, und zum ersten Mal ohne Guide. Ein merkwuerdiges Gefuehl ist das, ploetzlich selbst dafuer verantwortlich zu sein, dass man nichts falsch macht, also nicht zu tief oder zu lange taucht. Prompt haben wir auch den Weg zurueck zum Ausgangspunkt nicht mehr gefunden - als wir an die Oberflaeche kamen, war das Schiff eeewig weit weg :-) Also hiess es, mit der doch ganz schoen schweren Ausruestung zurueck zu schwimmen... zum Glueck hat man beim Tauchen aber auch einen Schnorchel dabei, so dass ich auch auf dem Rueckweg noch Fische beobachten konnte. :-) Insgesamt war unser Tauchausflug ein gelungener Tag, auch wenn ich ein klitzekleines bisschen enttaeuscht war, weder einen Hai noch eine Schildkroete beim Tauchen gesehen zu haben ;-) Auch war es schade, dass man vor allem am zweiten Riff durchaus einige Schaeden an den Korallen ausmachen konnte, eine traurige Lektion in Sachen Umweltschaedigung durch den Menschen!

Sonntag, 19. Januar 2014

Vom Leben im Campervan

Hallo allerseits,

Nachdem wir heute wieder einmal bei 30+X °C nichts weiter machen können und wollen, als im Schatten zu sitzen, möchte ich  die Gelegenheit nutzen, euch ein bisschen über unseren Alltag im Campervan zu berichten, bevor wir ihn morgen wieder zurückgeben müssen.

Seitdem wir mit dem Campervan unterwegs sind, beginnen unsere Tage meist recht früh, so gegen sechs Uhr morgens, denn entweder heitzt die Sonne unser Zuhause dann schon gnadenlos auf oder das Prasseln des Regens auf dem Autodach holt uns aus dem Schlaf. Wenn es nicht regnet, stellen wir als erstes Tisch und Stühle vor dem Wagen auf und trinken eine Tasse Kaffee - fast wie zu Hause :-) Nur das in unserem Kaffee immer ein wenig Kaffeesatz schwimmt, denn in Ermangelung einer Kaffeemaschine kochen wir ihn einfach im Topf!

Dann beginnt das große Aufräumen: das Bett wird zusammengeklappt, und die Decken zusammengefaltet. Besonders viel Stauraum haben wir nicht in unserem Camper, so dass etwa die Hälfte unserer Sachen nur auf dem zusammengeklappten Bett einen Platz findet (und sich deswegen in engen Kurven gern einmal im gesamten Innenraum verteilt ;-( ). Ans Zähneputzen mit Wasser aus einer Flasche konnten wir uns ja schon beim Camping in Afrika gewöhnen, alles Weitere mus warten, bis wir eine Dusche finden, aber dazu später mehr.

Spätestens um acht Uhr sitzen wir meist im Auto und machen uns auf den Weg, entweder zu einem Ausflug, oder aber zu verschiedenen Alltagsbeschäftigungen, wie einkaufen oder eben: duschen. Dank einer App auf unserem Handy, das dank australischer Simkarte unsere einzige Verbindung zur Außenwelt darstellt, wissen wir, auf welchen Rastplätzen man eine Dusche findet, oft sogar kostenlos! Die Bandbreite an Duschen ist dabei enorm, mal gibt es nur kaltes, mal auch warmes Wasser, manchmal sind die Duschen tip top gepflegt und manchmal traut man sich nur mit Flip Flops rein - insgesamt sind sie aber auch nicht schlechter als das, was man so in Hostels vorfindet :-)
Und mittlerweile finde ich es auch gar nicht mehr merkwürdig, mit meinem Duschzeug in eine Raststätte hineinzuspazieren und nach dem Schlüssel für die Dusche zu fragen!

Ansonsten verbringen wir logischerweise einen erheblichen Teil unserer Zeit mit Autofahren. Ein bisschen anders als daheim ist das aber schon, und nicht nur wegen dem Linksverkehr, an den wir uns schon längst gewöhnt haben. Die Distanzen sind hier in Australien einfach enorm, und man fährt deutlich langsamer als Zuhause, maximal 110 km/h. Dazu kommt, dass der Highway meist mitten durch die Ortschaften führt und man somit auch auf den Fernstraßen durch Ampeln, Kreisverkehre und so weiter verlangsamt wird. Da kann man für 100km auch ganz schnell mal zwei Stunden oder länger brauchen! Trotzdem macht das Fahren meistens Spaß, denn es herrscht nur wenig Verkehr und die meisten Australier halten sich penibel an alle Vorschriften (bei Strafen von 150$ und mehr für ein, zwei Stundenkilometer zu viel aber auch kein Wunder!).

Wenn wir abends dann von unseren Ausflügen und Alltagstätigkeiten müde sind, wird es Zeit, einen Schlafplatz zu suchen. Auch dabei hilft uns die oben bereits erwähnte App, die kostenlose Schlafplätze überall in Australien auflistet. Mal sind diese rundum ausgestattet mit kostenlosen Gasgrills, Toiletten, Duschen und so weiter, manchmal gibt es wenig mehr als eine große Grünfläche am Straßenrand. Doch wir haben noch nie für eine Übernachtung etwas bezahlt, ich will mich also gar nicht beschweren!

Wenn wir ein Plätzchen gefunden haben, stellen wir erneut Tisch und Stühle auf und klappen gegebenenfalls unser Vordach auf, um uns vor der Sonne zu schützen. Bevor es dunkel wird, kochen wir uns dann noch ein kleines Abendessen, gestört nur von den unzähligen Fliegen, die Australien beherrschen. Kein Wunder, dass so mancher das Wedeln vorm Gesicht, um die Fliegen zu vertreiben, schon als australische Form der Begrüßung interpetiert hat :-)

Wenn es dann dunkel wird, meist so zwischen sieben und acht Uhr, verschwinden zwar die Fliegen, doch dann kommen die Mücken aus ihren Verstecken, so dass wir uns meist recht schnell ins Innere des Vans verziehen. Das Ausklappen des Betts ist mittlerweile schon Routine, und da wir sogar einen Fernseher haben, könnten wir uns sogar eine Fernsehsendung ansehen - wenn wir denn Empfang hätten, was so gut wie nie der Fall ist. Stattdessen haben wir uns insgesamt sechs DVDs gekauft, die uns durch die gesamte Zeit im Campervan begleitet haben :-)

So oder so gehen wir meist recht früh zu Bett und schlafen oft auch richtig gut. Doch selten vergeht eine Nacht ohne irgendeinen Zwischenfall, wie Tiere, die auf unserem Dach herumspazieren, Menschen, die nachts um zwei ein Auto anschleppen, oder ein riesiges Gewitter, dass unseren Campervan im Wind erzittern lässt und uns mit laut prasselndem Regen wach hält. Aber so ist es eben, wenn man in einem Auto wohnt! Und auch wenn ich mich freue, ab morgen wieder in richtigen Betten zu schlafen, so war die Zeit im Campervan eine schöne und aufregende, die wir bestimmt nicht so bald vergessen werden!

Mittwoch, 15. Januar 2014

Der Geschmack von Einsamkeit

Hallo allerseits,

Ihr werdet es euch kaum vorstellen können, aber nachdem wir nun schon seit Wochen Australiens Küste entlang gefahren sind, hatten wir keine Lust mehr auf Strände und Meer, sondern wollten unbedingt mal etwas anderes sehen. Also haben wir uns auf den Weg ins Landesinnere gemacht, um einen kleinen Eindruck vom Outback zu bekommen. Gerade in diesem Augenblick fahren wir also die Gregory Developmental Road entlang, gerade einmal 150-200km von der Küste entfernt und doch eine völlig andere Welt. Seit mehr als 200 Kilometern haben wir nichts anderes gesehen als Bäume, trockenes Gras und rote Erde. Einzig zahllose Kühen bevölkern diese Gegend die, und natürlich die omnipräsenten Kängurus, die uns aber leider öfter tot als lebendig am Straßenrand begegnen. Wir haben hier weder Handy- noch Radioempfang, so dass wir uns die Zeit mit albernen Spielchen wie "Ich sehe was, was du nicht siehst" vertreiben :-)

Die Straße selbst bietet auch keinerlei Abwechslung, oft geht es zehn oder zwanzig Kilometer schnurgeradeaus, und ein entgegenkommendes Auto sieht man nur etwa alle zehn bis zwanzig Minuten. Wenn jeder Bezugspunkt fehlt, fällt es erstaunlich schwer, das Geschwindigkeitslimit von 100, manchmal 110 km/h einzuhalten,  und so ertappen wir uns immer wieder selbst dabei, entweder mit 80, 90 Sachen dahinzuschleichen oder mit 130 km/h über die Straßen zu jagen. Eine völlig andere Welt, dieses Outback, und auf jeden Fall einen Umweg wert, aber ich glaube, wir werden beide froh sein, wenn wir in ein paar hundert Kilometern wieder zurück in der Zivilisation sind! :-)

Das Sams geht schnorcheln

Guten Morgen,

Am Tag nach unserem Rundflug wollten wir uns die Unterwasserwelt der Whitsunday Islands genauer ansehen. Zusammen mit dem Flug hatten wir auch eine Bootstour gebucht, die anderthalb Stunden Schnorcheln und zweieinhalb Stunden am wunderschönen Whitehaven Beach beinhaltete.

Pünktlich um Viertel vor Zehn standen wir an dem Steg bereit, von dem aus die Tour starten sollte. Dort wurden wir auch sogleich von unserem klapperdürren Guide in Empfang genommen, der uns während des ganzen Ausflugs mit seinen Kalauern unterhalten sollte.

Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung ging es dann auch schon los: mit etwa 50 km/h raste das Boot über das Wasser, wie in einer Achterbahn fühlten wir uns! Dank der vielen frischen Luft wurde uns aber glücklicherweise nicht schlecht von dem wilden Geschaukel :-)

Schließlich erreichten wir Border Island, eine kleine und unbewohnte Insel der Whitsundays, in deren Nähe wir schnorcheln sollten. Unglücklicherweise gibt es hier im nördlichen Queensland jedoch verschiedene Arten von Würfelquallen, die für den Menschen lebensbedrohlich sein können. Man kann sich allerdings mit einem sogenannten "Stinger Suit" vor den gefährlichen Biestern schützen. Einziger Nachteil: in so einem leuchtend blauen Ganzkörperanzug sieht man aus wie das Sams :-)

Mit Maske, Schnorcheln und Flossen und dem schicken Anzug ausgerüstet ging es also ab ins Wasser. Und jetzt ratet mal, was ich als allererstes gesehen habe, kaum dass ich meinen Kopf ins Wasser gesteckt habe: eine Würfelqualle! Kaum zwei Zentimeter groß schwamm sie direkt vor meinen Augen vorbei! Da war ich auf einmal sehr froh um meinen Sams-Anzug :-)

Augenblicke später hatte ich die Begegnung mit der Qualle allerdings fast schon wieder vergessen, denn die unglaublich vielfältige Unterwasserwelt vor Border Island nahm mich vollkommen in Beschlag. Nur etwa drei bis vier Meter unter uns tummelten sich kleinere und größere Meeresbewohner rund um die unterschiedlichsten Korallenarten. Besonderen Spaß machte es, ein oder zwei Meter hinabzutauchen, und die Fische ganz aus der Nähe zu betrachten. Und alle paar Meter entdeckten wir ein neues Exemplar, dass wir bisher noch nicht kannten! Ich hätte stundenlang im Wasser bleiben können, doch viel zu schnell rief uns unser Tourguide zurück an Bord.

Erst an Deck merkte ich, wie hungrig ich inzwischen war, und freute mich auf unser Mittagessen am Whitehaven Beach. Es gab ein kaltes Buffet, das Einzig und Allein durch die Tatsache getrübt wurde, dass es nicht genug Gabeln für alle gab ;-(
Danach hielt ich ein kurzes Mittagsschläfchen in der Sonne, und schließlich ging es in rasendem Tempo zurück nach Airlie Beach - über mittlerweile deutlich höhere Wellen als am Vormittag, so dass wir alle klitschnass dort ankamen :-) Ein rundum gelungener Tag!

Dienstag, 14. Januar 2014

Einfach unfassbar schön!

Guten Morgen allerseits,

Wie bereits angekündigt, stand vorgestern ein Rundflug über die Whitsunday Islands und das Great Barrier Reef auf dem Programm. Wie der eine oder andere von euch ja weiß, ist das Fliegen nicht unbedingt meine liebste Fortbewegungsart (aller Airline-Vergangenheit zum Trotz ;-) ), und so war ich ganz schön nervös bei dem Gedanken, in ein winziges Flugzeug zu steigen und übers Meer zu fliegen.

Um 09:45 Uhr versammelten sich alle Passagiere auf dem winzigen Whitsunday Airport, der aus ungefähr zwei Gebäuden und einem Cafe besteht. Zusammen mit uns sollten noch zwei andere Pärchen den Flug antreten. Dazu noch unsere zwei jungen Piloten, damit war das Flugzeug dann auch voll besetzt.

Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung durften wir Platz nehmen. Börni und ich hatten Glück, denn als einziges Pärchen durften wir nebeneinander sitzen. :-)

Und dann ging es auch schon los. Der Pilot hatte uns vorgewarnt, dass der Start ein wenig holprig werden könnte, und in der Tat waren die ersten Flugminuten ganz schön abenteuerlich, doch ab einer Höhe von 600 Fuß glitt das Flugzeug sanft unter den vereinzelten Wolken dahin. Ohnehin hatte ich kaum Gelegenheit, auf die Bewegungen des Flugzeugs zu achten, denn unter uns breiteten sich nun die Whitsunday Islands in all ihrer atemberaubenden Schönheit aus. Dicht bewaldete Inseln und türkisblaues Wasser wechselten sich ab, unterbrochen nur vom strahlend weißen Whitehaven Beach (zu Recht zu einem der 10 schönsten Strände der Welt erkoren!). Besonders faszinierend fand ich das sogenannte Hill Inlet, einen Flusslauf, dessen Serpentinen in den unterschiedlichsten Blautönen schillern, bis er ins Meer mündet!

Schließlich hatten wir die Inseln überquert und hielten Kurs auf das eigentliche Highlight des Fluges: das Great Barrier Reef, etwa acht Flugminuten entfernt und dennoch bereits jetzt am Horizont als heller Streifen im Blau des Ozeans zu erkennen. Um uns die bestmögliche Sicht zu gewährleisten, sank der Pilot auf etwa 500 Fuß Flughöhe. Und auf einmal lag es direkt unter uns, dieses berühmteste Riff der Welt! Schlagartig wurden uns die Dimensionen dieses Weltnaturwunders bewusst, als wir die zahllosen Korallen durch das kristallklare Wasser betrachten konntenund doch wussten, dass wir gerade nur eine Bruchteil des Riffs sahen.

Die Korallen waren aber keineswegs das einzige, was es zu sehen gab: selbst aus dieser Höhe konnte man sehen, wie viele Fische das Riff bevölkern, vor allem die großen Rochen waren als schwarze Flecken über dem hellen Meeresboden deutlich zu erkennen. Geradezu sprachlos staunten wir über die unfassbare Schönheit dieses Ortes. Viel zu schnell mussten wir den Rückflug in Richtung Festland antreten, doch ich blickte ohne Unterlass zurück auf das Riff, bis es in der Ferne verschwand, um den Anblick bis zur letzten Sekunde auszukosten.

Nun wartete nur noch die Landung auf uns, und der Pilot kündigte an, dass diese ziemlich holprig werden könnte, weil es hier häufig Scherwinde gebe. Und tatsächlich: wenig später schaukelte das kleine Flugzeug heftig im Wind und hüpfte auf und ab, dass einem schon ein wenig schummrig werden konnte. Tapfer hielt der Pilot dagegen, flog eine steile Kurve und steuerte dann kontinuierlich gegen den Wind an, bis wir uns endlich der Landebahn näherten. Schließlich setzte das Flugzeug auf, zuerst mit dem rechten, dann auch mit dem linken Reifen, und plötzlich waren wir wieder zurück auf dem sicheren Boden. Nur dass wir jetzt auf einmal schwankten, ähnlich, wie wenn man von einem Schiff zurück in den Hafen kommt! :-) Dieser Flug war auf jeden Fall eines unserer absoluten Australien-Highlights und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben!

Samstag, 11. Januar 2014

Der erste Einblick ins Great Barrier Reef

Guten Morgen!

Eigentlich wollten wir ja seit Freitagnachmittag in Airlie Beach sein, um die Schönheit der Whitsundays zu genießen, doch 36 Stunden Dauerregen haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wer will schon bei strömendem Regen mit dem Boot zum Schnorcheln rausfahren? ;-)

Also sind wir stattdessen erst einmal ein kleines Stück  weiter in den Norden gefahren, nach Townsville. Dort gibt es ein großes Aquarium, das sich ausschließlich  dem Great Barrier Reef widmet, in dessen unmittelbarer Umgebung wir uns jetzt ja befinden. Vor dem Schnorcheln etwas über die zahllosen Korallen- und Fischarten zu lernen, die das Riff bevölkern, ist vermutlich ohnehin nicht verkehrt, und immerhin ist das Aquarium überdacht, also auch bei Regen ein lohnenswertes Ausflugsziel.

Neben den üblichen Wassertanks voller kleiner und großer Riffbewohner (einschließlich einiger Haiarten wie dem Hammerhai), gab es zwei Besonderheiten. Zum Einen gehört zum Aquarium auch ein "Turtle Hospital", in dem kranke und verletzte Schildkröten gesund gepflegt werden. Dieses kann man auf einem kleinen Rundgang besuchen. Gestern waren sieben Schildkröten dort in Pflege, die zum Teil eine erstaunliche Größe von mehr als einem Meter und ein entsprechendes Alter (70+) aufwiesen. Nur die zum Teil gravierenden Verletzungen, die vor allem Boote anrichten können, waren weniger schön anzusehen :-(

Zweites Highlight war für mich ein unerwartet nahes Kennenlernen mit einem Krokodil! "Hands on Wildlife", eine Tierschutzorganisation, hat gestern im Aquarium Spenden gesammelt, und als Dankeschön für eine kleine Spende konnte man mit einem kleinen Krokodil auf Tuchfühlung gehen. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen! Rasch den Geldbeutel gezückt und ein paar Münzen in die Spendenbox geworfen, und schon hielt ich ein echtes Krokodil in meinen Händen! Erstaunlich ruhig verhielt sich der kleine Kerl, von seiner gefährlichen Natur war in diesen Sekunden nichts zu bemerken. :-) Und wie fühlt sich so ein Krokodil an, wollt ihr jetzt bestimmt wissen? ;-) Ich würde sagen: erstaunlich glatt und weich, auch wenn man merkt, dass die Haut sehr fest und widerstandsfähig ist. Ein schönes Erlebnis!

Heute ist das Wetter wieder besser, und wir machen uns gleich wieder auf den Weg in Richtung Airlie Beach für das nächste Great Barrier Reef-Abenteuer: einen Rundflug in einem winzigen Flugzeug über die Whitsunday Islands! Ich werde berichten :-)

Eure Kathrin

Donnerstag, 9. Januar 2014

Im Regen durch den Regenwald

Guten Abend allerseits,

Auf den Rat eines Einheimischen hin haben wir uns trotz des furchtbar schlechten Wetters (seit heute Nacht schüttet es mehr oder weniger ununterbrochen) kurzfristig dazu entschieden, einen Umweg über den Eungella National Park zu machen, etwa 70km westlich von Mackay.

Der Eungella National Park beherbergt das größte Stück zusammenhängenden Regenwalds Australiens und ist einer der wenigen Orte, an denen man Schnabeltiere in freier Wildbahn sichten kann. Was nicht in der Beschreibung stand: Eungella liegt auf einem kleinen Berg, und die Straße dort hinauf wäre wahrscheinlich schon bei gutem Wetter herausfordernd gewesen. So war es ein echtes Abenteuer, bei Regen und Nebel eine zwölfprozentige Steigung in engen Windungen hinaufzufahren. Aber im zweiten, teilweise sogar im ersten Gang, haben wir es dann doch noch hinaufgeschafft.

Und der Wald an sich war wirklich wunderschön, wunderbar dicht und dank des üppigen Regens glänzten die Blätter der vielen Farne in den schönsten Grüntönen. Also beschlossen wir, uns vom Regen nicht abschrecken zu lassen und eine kleine Wanderung zu unternehmen. Und nachdem es weiterhin regnete, dachte ich mir, ich könnte auch gleich in kurzen Hosen gehen. Keine besonders gute Idee, wie sich wenig später herausstellen sollte... ;-)

Aber zunächst einmal wanderten wir friedlich durch den Wald. Ich genoss den Frieden, den das leise tropfen des Regens durch das dichte Blätterdach in mir erzeugte. Bis... ja bis ich feststellte, dass irgendetwas an meinem Schienbein klebte. Erst dachte ich, es sei ein Blatt oder ein Stück Holzrinde, denn es war schmal und länglich und bräunlich   gefärbt. Aber es wollte einfach nicht abgehen, und auf einmal kam mir die wenig angenehme Erleuchtung: ein Blutegel hatte sich an mir festgesaugt! Igitt!

Mich beherrschte nur noch ein Gedanke: wie ich dieses eklige Wesen so schnell wie möglich loswerden konnte. Leider fiel mir dazu aber nur ein Ratschlag aus einem meiner Lieblingsbücher (Diana Gabaldon ;-) )ein: Blutegel mit Salz bestreuen, dann fallen sie ab. Nur hatten wir natürlich kein Salz dabei, braucht man ja normalerweise zum Wandern auch nicht! Schließlich hat sich Börni des Problems angenommen und ihn durch ordentliches Ziehen entfernt. Was man wohl nicht machen soll, weil dadurch Keime in die Wunde geraten können, wie mir google mittlerweile verraten hat, aber ich habe den Biss inzwischen gründlich desinfiziert, es sollte also passen ;-) Danach hatten wir beide keine Lust mehr auf Wandern, und sind so schnell wie möglich zum Auto zurückgekehrt (wobei wir noch zahlreiche weitere Egel von unseren Schuhen und Socken zupfen durften). Die Schnabeltiere werden wir uns lieber ein anderes Mal ansehen :-)

Mittwoch, 8. Januar 2014

Warum wir gerade nicht auf Fraser Island sind

Guten Morgen liebe Leser,

Vor ein paar Tagen näherten wir uns einem der lang angekündigten Highlights an der australischen Ostküste, einer Sandinsel namens Fraser Island. Von der Beschreibung her schon ganz schön, mit Mangrovenwäldern und endlosen Stränden, allerdings nur mit Allradantrieb passierbar. Und unser kleiner Hippiecamper hat zwar viel zu bieten, ist aber beim besten Willen kein 4WD ;-)

Also hätten wir für Fraser Island ein anderes Auto mieten müssen, eine kurze Internetrecherche ergab aber, dass wir dafür wenigstens 150 AUD (~ 100€) pro Tag hätten hinlegen müssen. Dazu noch unfassbare weitere 150 AUD für die Fähre - für vielleicht fünf Kilometer!?! Ach ja, und die Fahrerlaubnis für Fraser Island schlägt auch noch mit minimum 45 AUD zu Buche. Das war uns dann wirklich zu teuer. Und mal ehrlich, wir leben gerade in einem Auto, warum sollten wir hunderte von Dollar dafür bezahlen, mit einem Auto über eine Insel zu fahren? ;-)

Stattdessen haben wir zwei Tage im kleinen Städtchen Rockhampton verbracht, der selbsternannten "Beef Capital" Australiens. Schon klar, dass wir uns davon selbst überzeugen mussten und im Pub einen echten Angus Beef Burger bestellt haben :-) Ansonsten haben wir die Chance genutzt, dass es in der Stadtbücherei kostenloses Internet gibt, und unsere nächsten Schritte geplant (mehr dazu später ;-) ).

Nun sind wir auf dem Weg zur nächsten großangekündigten Attraktion, den Whitsunday Islands. Mit azurblauem Wasser und zahlreichen Korallenriffen scheinen diese ein bisschen Karibikfeeling zu versprechen, das wir auch gut gebrauchen könnten, denn in diesem Moment schüttet es in Strömen :-) Ich werde euch berichten, wie es uns dort gefallen hat!

Montag, 6. Januar 2014

Off the beaten Track: Kandanga

Guten Abend!

In den letzten Wochen sind wir hauptsächlich an Australiens Ostküste entlang gereist. Grundsätzlich ist es dort auch sehr schön, ein Strand reiht sich an den anderen und auch die großen Städte liegen hier nie allzu weit vom Meer entfernt. Doch leider ist in Aistralien gerade Hauptreisezeit, und hunderttausende von Touristen haben sich ebenfalls auf den Weg ans Meer gemacht. So kommt es, dass wir seit Weihnachten nur noch selten in den Genuss idyllischer einsamer Gegenden gekommen sind. Stattdessen: ein Stau nach dem anderen, und ab und zu sind wir wirklich geradezu vor den Unmengen von Touristen geflohen. :-)

Daher haben wir am Freitag beschlossen, für das Wochenende in eine weniger gut besuchte Gegend zu fahren, nämlich in das Hinterland des Bundesstaates Queensland, genauer gesagt in das winzige Örtchen Kandanga, dass laut unserer Camping-App einen außergewöhnlich schönen Campingplatz haben sollte.

Auf dem Weg dorthin haben wir mehr und mehr gehofft, dass das auch wirklich stimmt, denn obwohl wir nur etwa 90km zurückzulegen hatten, haben wir fast drei Stunden (!)dafür gebraucht :-) Doch wir wurden tatsächlich belohnt, denn der Campingplatz von Kandanga war mit der schönste, den wir auf unserer Reise bisher aufgesucht haben: schön schattig (bei an die 40° C seeehr wichtig!), saubere Toiletten und Trinkwasser vorhanden. Aber das Beste: direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite ein winziges Schwimmbad! Dieses bietet zwar nur ein Becken, aber das ist Abkühlung genug für uns zwei verschwitzte Hippiecamper :-)

Und so haben wir gleich zwei Nächte in Kandanga verbracht und es genossen, mal zwei Tage lang nicht Auto fahren zu müssen!

Sonntag, 5. Januar 2014

Brisbanes verborgene Qualitäten

Guten Morgen,

Die erste große Stadt, die wir im neuen Jahr besucht haben, war Brisbane. Erstaunlicherweise hat uns diese Stadt am anderen Ende der Welt an unsere frühere Heimat Frankfurt erinnert: ein großer Fluss mittendurch, auf der einen Seite die Hochhäuser, auf der anderen ein Museum neben dem anderen - fast wie daheim :-) Und ebenso wie Frankfurt ist Brisbane keine Stadt, die auf den ersten Blick durch ihre Schönheit überzeugt. Unser Spaziergang durch die Innenstadt fiel dann bei tropischer Hitze auch eher kurz aus :-)

Zum Glück haben wir uns aber dazu entschieden, nicht nur die Innenstadt zu besuchen, sondern auch das Lone Pine Koala Sanctuary, die älteste Koala-Aufzuchtstation Aistraliens. Hunderte Koalas gibt es dort, die friedlich in den Bäumen hocken und, was auch sonst, die meiste Zeit schlafen. Aber auch andere Bewohner des australischen Kontinents kann man dort kennenlernen: Känguruhs, Wombats, Emus, und, und, und. Wirklich schön, einmal auf diese Weise einen Einblick in Australiens Tierwelt zu bekommen!

Einen weiteren Zwischenstopp haben wir in der Gallery of Modern Art eingelegt. In den letzten Jahren habe ich ja so einige Museen für moderne Kunst besucht, vom Picassomuseum in Andalusien über das MOMA in New York, aber die Gallery of Modern Art in Brisbane hat mir mit am besten gefallen!

Viele Kunstwerke bezogen die Besucher aktiv mit in ihre Gestaltung ein, so gab es die Möglichkeit, Botschaften an Verstorbene zu verfassen oder ein Kunstwerk aus Postkarten, die man beschriften und kostenlos verschicken konnte. Wirklich eine gelungene Ausstellung, und noch dazu kostenlos! So hat sich unser Ausflug nach Brisbane am Ende wirklich bezahlt gemacht.

Freitag, 3. Januar 2014

Silvester - ohne Worte :-)

Guten Morgen allerseits,

und zuallererst einmal ein frohes neues Jahr 2014! Ich hoffe ihr seid alle gut hineingerutscht? ;-)

Für uns ging das letzte Jahr mit der gar nicht so einfach zu beantwortenden Frage zu Ende, wo wir denn ins neue Jahr starten sollten. Sydney wäre sicherrlich eine tolle Option gewesen, aber nachdem wir schon Weihnachten dort verbracht hatten war es einfach an der Zeit, weiter in Richtung Norden zu fahren. Im Prinzip gab es daher drei Möglichkeiten: Brisbane (die einzige international bekannte Stadt im näheren Umkreis), Surfers Paradise (wo die Einwohner Brisbanes angeblich zum Party machen hinfahren) oder Byron Bay. An und für sich wären sowohl Brisbane als auch Byron Bay unsere Favoriten gewesen, wäre da nicht die leicht übertriebene Alkoholpolitik Australiens, die die Innenstädte beider Orte zu familienfreundlichen und komplett alkoholfreien Zonen erklärt hat. Silvester ohne ein Gläschen Sekt um Mitternacht? Das konnten wir uns nun wirklich nicht vorstellen... So fiel unsere Wahl auf Surfers Paradise, auch wenn uns die Stadt an sich so gar nicht gefallen hat: ein seelenloses Hochhaushotel neben dem anderen und kein bisschen Flair... aber der nahezu endlose Sandstrand war super schön, umd so dachten wir uns, dass wir einfach ganz entspannt am Strand ins neue Jahr starten könnten ;-)

Zu dumm nur, dass wir unsere Pläne ohne das Wetter gemacht hatten... nach drei Stunden am Strand bei windig trübem Wetter war uns nämlich so kalt, dass wir wirklich keine Lust mehr auf Baden hatten! Ein Spaziergang durchs Zentrum von Surfers Paradise brachte auch keine erfreulichen Entdeckungen, nur die üblicheen Fastfoodfilialen reihen sich dort aneinander. Wollten wir wirklich hier Silvester verbringen?

Und so kam es, dass wir gegen sechs Uhr abends doch noch spontan die Entscheidung trafen, nach Byron Bay zurück zu fahren und lieber auf den Sekt als auf die passende Umgebung zu verzichten :-) Nach knapp anderthalb Stunden Fahrt (für australische Verhältnisse ein Katzensprung) waren wir also zurück in Byron Bay, wo wir zunächst vor der Herausforderung standen, einen Parkplatz zu finden, denn über die ganze Innenstadt war ein Parklimit von zwei Stunden verhängt worden (wofür auch immer das gut sein sollte). Durch Zufall stießen wir jedoch auf eine Wiese am Stadtrand, wo.schon zahllose Autos geparkt waren - und eine riesen Party stattfand! Wir stellten unser Auto dazu und freundeten uns auch gleich mit unseren Nachbarn an, ein paar Jungs aus Ungarn/Australien/Brasilien, die gemeinsam ins neue Jahr starten wollten. Der Spaß währte aber nicht allzu lange, denn nach kurzem kam ein Ranger vorbei und erklärte uns, dass wir hier nicht parken dürften und Gefahr liefen, eine 300$-Strafe auferlegt zu bekommen! 300$ für Falschparken?!? Das gibts auch nur in Australien... Netterweise erklärte er uns aber auch den Weg zu einem offiziellen Parkplatz, so dass wir und unsere neuen Freunde einfach umparken konnten. Von diesem Parkplatz aus fuhr sogar ein Shuttlebus in die Innenstadt - aber was für einer! Ein über und über mit Hippiemotiven bemalter Doppeldecker fuhr uns mit lauter Partymusik ins Zentrum, wo bereits tausende Menschen das Ende des alten Jahres feierten! Alkoholverbot hin oder her, überall wurde getrunken, wenn die Polizei gerade nicht hinsah :-) Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass gerade wegen des Alkoholverbots an jeder Straßenecke ungeöffnete Bierflaschen standen (vermutlich wegen nahender Polizei schnell abgestellt), so dass wir sogar kostenlos ein Bierchen zum Anstoßen bekamen! :-) Und so sind wir letzten Endes.doch noch super fröhlich ins neue Jahr gestartet!