Guten Morgen allerseits,
Wie bereits angekündigt, stand vorgestern ein Rundflug über die Whitsunday Islands und das Great Barrier Reef auf dem Programm. Wie der eine oder andere von euch ja weiß, ist das Fliegen nicht unbedingt meine liebste Fortbewegungsart (aller Airline-Vergangenheit zum Trotz ;-) ), und so war ich ganz schön nervös bei dem Gedanken, in ein winziges Flugzeug zu steigen und übers Meer zu fliegen.
Um 09:45 Uhr versammelten sich alle Passagiere auf dem winzigen Whitsunday Airport, der aus ungefähr zwei Gebäuden und einem Cafe besteht. Zusammen mit uns sollten noch zwei andere Pärchen den Flug antreten. Dazu noch unsere zwei jungen Piloten, damit war das Flugzeug dann auch voll besetzt.
Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung durften wir Platz nehmen. Börni und ich hatten Glück, denn als einziges Pärchen durften wir nebeneinander sitzen. :-)
Und dann ging es auch schon los. Der Pilot hatte uns vorgewarnt, dass der Start ein wenig holprig werden könnte, und in der Tat waren die ersten Flugminuten ganz schön abenteuerlich, doch ab einer Höhe von 600 Fuß glitt das Flugzeug sanft unter den vereinzelten Wolken dahin. Ohnehin hatte ich kaum Gelegenheit, auf die Bewegungen des Flugzeugs zu achten, denn unter uns breiteten sich nun die Whitsunday Islands in all ihrer atemberaubenden Schönheit aus. Dicht bewaldete Inseln und türkisblaues Wasser wechselten sich ab, unterbrochen nur vom strahlend weißen Whitehaven Beach (zu Recht zu einem der 10 schönsten Strände der Welt erkoren!). Besonders faszinierend fand ich das sogenannte Hill Inlet, einen Flusslauf, dessen Serpentinen in den unterschiedlichsten Blautönen schillern, bis er ins Meer mündet!Schließlich hatten wir die Inseln überquert und hielten Kurs auf das eigentliche Highlight des Fluges: das Great Barrier Reef, etwa acht Flugminuten entfernt und dennoch bereits jetzt am Horizont als heller Streifen im Blau des Ozeans zu erkennen. Um uns die bestmögliche Sicht zu gewährleisten, sank der Pilot auf etwa 500 Fuß Flughöhe. Und auf einmal lag es direkt unter uns, dieses berühmteste Riff der Welt! Schlagartig wurden uns die Dimensionen dieses Weltnaturwunders bewusst, als wir die zahllosen Korallen durch das kristallklare Wasser betrachten konntenund doch wussten, dass wir gerade nur eine Bruchteil des Riffs sahen.
Die Korallen waren aber keineswegs das einzige, was es zu sehen gab: selbst aus dieser Höhe konnte man sehen, wie viele Fische das Riff bevölkern, vor allem die großen Rochen waren als schwarze Flecken über dem hellen Meeresboden deutlich zu erkennen. Geradezu sprachlos staunten wir über die unfassbare Schönheit dieses Ortes. Viel zu schnell mussten wir den Rückflug in Richtung Festland antreten, doch ich blickte ohne Unterlass zurück auf das Riff, bis es in der Ferne verschwand, um den Anblick bis zur letzten Sekunde auszukosten.Nun wartete nur noch die Landung auf uns, und der Pilot kündigte an, dass diese ziemlich holprig werden könnte, weil es hier häufig Scherwinde gebe. Und tatsächlich: wenig später schaukelte das kleine Flugzeug heftig im Wind und hüpfte auf und ab, dass einem schon ein wenig schummrig werden konnte. Tapfer hielt der Pilot dagegen, flog eine steile Kurve und steuerte dann kontinuierlich gegen den Wind an, bis wir uns endlich der Landebahn näherten. Schließlich setzte das Flugzeug auf, zuerst mit dem rechten, dann auch mit dem linken Reifen, und plötzlich waren wir wieder zurück auf dem sicheren Boden. Nur dass wir jetzt auf einmal schwankten, ähnlich, wie wenn man von einem Schiff zurück in den Hafen kommt! :-) Dieser Flug war auf jeden Fall eines unserer absoluten Australien-Highlights und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben!
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