Hallo ihr Lieben,
Zwei Tage ist es her, dass ich mich bei euch gemeldet habe. Was haben wir in der Zwischenzeit erlebt?
Bei meinem letzten Post saß ich im Stumble Inn, einem etwas heruntergekommenen Hostel in Stellenbosch, das vor allem für meinen Geruchssinn eine echte Herausforderung darstellte. Es roch dort einfach extrem nach Knoblauch...
Umso froher war ich, als wir uns gestern ganz früh auf den Weg zurück an die Küste, in die angebliche Walhauptstadt Hermanus machten. Auf dem Weg dorthin war allerdings noch ein kleiner Zwischenstop vorgesehen, nämlich an einem der unzählige Weingüter der Region. Nachdem unsere erste Wahl, Boschendal, geschlossen hatte, kehrten wir schließlich bei Solms-Delta ein - um zehn Uhr morgens! Es zeigte sich jedoch schnell, dass wir keineswegs die Einzigen waren, die um diese Uhrzeit nach einer Weinprobe verlangten :-)
Sechs Weine durften wir verkosten, inmitten der malerischen Kulisse des Weinguts und der steilen Berghänge rundherum. Danach waren wir, wenig überraschend, doch ein bisschen angeheitert, so dass wir erst einmal das zum Weingut gehörende kleine Museum besuchten und einen netten Spaziergang machten, bevor wir weiterfahren konnten :-)
Nächster Halt war, wie bereits erwähnt, Hermanus. Wir picknickten am Ufer und sichteten auch tatsächlich ein paar Wale, doch davon abgesehen gab es in Hermanus nicht viel zu tun und so zogen wir rasch weiter, weil wir an diesem Tag noch ein anderes Ziel hatten: das Cape Agulhas, den südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Von Hermanus aus folgten wir einer scheinbar endlos geradeaus führenden Straße, die dann aber urplötzlich doch ihr Ende fand: und zwar mitten im Nichts! Wir hatten uns also offenkundig verfahren, und trotz zweier Karten und google maps dauerte es ein Weilchen, bis wir die Lösung gefunden hatten: auf einer Schotterstraße fuhren wir einige Kilometer nach Norden, um wieder auf die eigentliche Route zu gelangen.
Schließlich erreichten wir am frühen Abend Cape Agulhas, das im Vergleich zum Cape of good Hope geradezu ein Schattendasein führt:keine Heerscharen von Touristen, keine großen Infotafeln und so weiter, sondern nur eine schmale Straße und ein Spazierweg bringen den Interessierten zum südlichste Punkt von Afrika.
Umso mehr lohnt sich der Weg hierher, denn das Cape Agulhas im atemberaubenden Licht der Abendsonne war bislang einer der bewegendsten Momente unserer Reise. Und auch die Gegend selbst ist beeindruckend: weit ab vom Schuss geht das Leben hier seinen eigenen Gang, und unsere derzeitige Unterkunft, das Cape Agulhas Backpackers, fühlt sich dank seiner fürsorgliche Besitzerin Erin wie ein echtes Zuhause an. Deswegen haben wir uns auch entschieden, gleich zwei Nächte hier zu bleiben - mehr dazu gleich im nächsten Post!
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