Samstag, 7. September 2013

Auf den Spuren der Apartheid

Guten Morgen liebe Leser,

nach unserem anstrengenden Ausflug auf den Tafelberg am Mittwoch hatten wir - wie erwartet - am Donnerstag einen solchen Muskelkater in den Oberschenkeln, dass wir beschlossen, einen ganz ruhigen Tag einzulegen. Statt wie sonst bereits um kurz nach neun zu Abenteuern aufzubrechen, verbrachten wir also den Vormittag im Hostel und machten uns ein paar Gedanken darüber, wohin wir im Anschluss an Kapstadt fahren sollten. Nachmittags spazierten wir dann in aller Ruhe über Kapstadts Party- und Einkaufsmeile, die Long Street, und abends machten wir es uns vor dem Fernseher gemütlich. Ein richtig entspannter Tag also :-)

Gestern waren wir dann aber wieder voller Tatendrang und entschieden uns, einen Tag lang auf den Spuren der Apartheid durch Kapstadt zu wandeln. Vormittags besuchten wir das "District Six"-Museum, welches eindrucksvoll die Geschichte eines Stadtviertels erzählt, das während der Apartheid zu weißem Gebiet erklärt und daraufhin mehr oder weniger dem Erdboden gleichgemacht wurde. 

Nachmittags statteten wir dann Robben Island einen Besuch ab, dem Hochsicherheitsgefängnis, in dem Nelson Mandela 18 seiner 27 Jahre Gefangenschaft verbrachte. Schon die Fahrt dorthin war ein kleines Abenteuer, denn während in Kapstadt schönstes Wetter war, wehte auf dem Atlantik eine ordentliche Brise, die die kleine Fähre ganz schön zum Schaukeln brachte! Zum Glück hatten wir einen Platz auf dem Oberdeck ergattert, wo uns zumindest frische Luft um die Nasenspitzen wehte :-)


Auf der Insel angekommen, machten wir zunächst eine kleine Rundfahrt über die Insel, bei der wir etwas über die Geschichte der Insel, vom Hort für Leprakranke über das Hochsicherheitsgefängnis hin zum heutigen Museum mit Weltkulturerbestatus erfuhren. 

Dann folgte das eigentliche Highlight: ein ehemaliger Insasse des Gefängnisses, der wegen Terrorismus (Mitarbeit im ANC im Kampf gegen die Apartheid) sieben Jahre auf Robben Island verbracht hat, führte uns durch das Gefängnis und berichtete uns von seinen Erlebnissen. In Vorbereitung auf unseren Aufenthalt hier in Südafrika hatte ich Nelson Mandelas Autobiographie gelesen, und es war ein eigenartiges Gefühl, nun auf einmal selbst am Schauplatz seiner Gefangenschaft zu stehen und erahnen zu können, wie es sich wohl angefühlt hat, dort eingesperrt zu sein. Nach der Rückkehr zum südafrikanischen Festland war ich jedenfalls sehr froh, wieder weit weg von diesem Ort der Unterdrückung zu sein! :-)
Abends folgte dann noch ein weiteres Highlight, dieses aber ohne Bezug zur Apartheid: wir besuchten "Madam Taitou", ein kleines äthiopisches Restaurant, dessen Einrichtung mit zahllosen Pflanzen und kleinen Nischen eine urwaldähnliche Atmosphäre ausstrahlt. Das Essen (wir hatten einen Teller mit zwei Fleischgerichten und ein vegetarisches Gericht) war jedenfalls hervorragend!

Hard Facts:

- District Six Museum. Buitenkant Street 25, Eintritt 30 Rand. Anhand von Fotos und Unterlagen wird die Geschichte dieses einstmals so lebendigen Stadtviertels erzählt. Den kleinen Book Shop im Museum leitet ein ehemaliger Bewohner!
- Robben Island Museum. Fähren starten um 9, 11, 13 und 15 Uhr zu der dreieinhalbstündigen Tour. Mit 230 Rand kein Schnäppchen, aber jeden Cent wert! Tickets können online gekauft werden, jetzt außerhalb der Hochsaison waren sie aber auch kurzfristig am Ticketschalter erhältlich.
- Madam Taitou, äthiopisches Restaurant auf der Long Street. "Misto" (Kombination von zwei Fleischgerichten) 50 Rand.

3 Kommentare:

  1. Gut schaut ihr aus. Total entspant. *neid* Bin neugierig was ihr heute unternehmt. LG

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  2. Jaa Kathrin,
    du siehst suuuper aus!
    Ich wünsche euch viel Spaß und nur das Beste.
    Lasst es euch so richtig gut gehen.
    Liebe Grüße, Tonia

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  3. Nossa!

    Tonia, schoen von dir zu hoeren! Wie geht es dir so? :-) Wir sind mittlerweile in Botswana angekommen. Schoenes Land, aber das werde ich natuerlich hier noch genauer berichten :-)

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