Bevor ich euch berichte, wie es mit dem Backpack Trail weiterging, möchte ich euch kurz ein bisschen was über das Überleben in der Wildnis erzählen :-)
Fernab von jeglicher Zivilisation ist nämlich schon die Beschaffung von Trinkwasser eine echte Herausforderung. In der Nähe unseres Camps gab es lediglich ein kleines Wasserloch mit brackig-grünem Wasser, kein fließendes Gewässer. Doch Laurens und Johan zeigten uns, wie man dennoch trinkbares Wasser bekommt: man hebt neben dem Wasserloch eine kleine Grube aus (bzw. nutzt eines der von den Elefanten bereits gegrabenen Trinklöcher) und sichert den Rand mit großen Steinen. Das Wasser darin ist zunächst trüb, doch wenn man eine Weile lang das Wasser immer wieder vorsichtig abschöpft, sickert zunehmend klares Wasser nach. Es war fast wie ein kleines Wunder, als man nach etwa einer halben Stunde auf einmal den Grund des Wasserlochs erkennen konnte! Das so gewonnene klare Wasser wird dann in faltbare Eimer geschöpft, die unseren Trinkwasservorrat für die ersten Tage bildeten. Zwar muss man zur Sicherheit noch eine Chlortablette ins Wasser geben, um eventuell vorhandene Keime abzutöten, aber dann hat man tatsächlich trinkbares Wasser!
Na, durstig? |
Wie das im Leben aber nunmal so ist, muss das Wasser, das man so aufwändig gewonnen hat, den Körper irgendwann auch wieder verlassen, und auch das ist in der Wildnis nicht ganz so einfach wie Zuhause! :-) Zunächst einmal muss man nämlich einen der Guides informieren, dass man sich von der Gruppe entfernen möchte, damit sie im Notfall immer wissen, wo jeder ist. Dann darf man sich einen Busch suchen und sich dahinter erleichtern - eventuell verwendetes Toilettenpapier muss allerdings vollständig verbrannt werden! Im Falle eines größeren Geschäfts (hier liebevoll "number two" genannt ;-) ) muss man vorher außerdem noch mit dem eigens zu diesem Zweck mitgeführten Spaten eine Grube ausheben und seine Hinterlassenschaften anschließend begraben. Umsichtigerweise markiert man die Stelle anschließend mit einem kleinen Kreuz aus zwei Holzstücken, um andere Wanderer zu warnen :-)
Auch alle anderen Spuren, die man als Mensch so hinterlässt, müssen selbstverständlich beseitigt werden, bevor man weiterzieht. Die Asche des Lagerfeuers vom Vorabend wird am nächsten Morgen mit Wasser vermischt und mit Erde bedeckt, übrig gebliebenes Feuerholz wieder im Wald verteilt und das aufbereitete Wasserloch wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt, so dass auf den ersten Blick nichts mehr davon zeugt, dass man da gewesen ist.
Zugegebenermaßen hat es ein bisschen gedauert, sich an diese veränderten Umgebungsbedingungen anzupassen, aber dann war es schon eine spannende und einzigartige Erfahrung!
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