Samstag, 26. Oktober 2013

Im Einbaum durchs Okavango-Delta

Liebe Leser, die letzten Tage haben wir im Nordwesten Botswanas verbracht. Ausgangspunkt fuer unseren Besuch war ein kleiner Ort namens Maun, das selbsternannte Tor zum Okavango-Delta :-) Maun selbst ist allerdings alles andere als sehenswert, das groesste Highlight ist vermutlich noch der Flughafen, von dem aus man zu (suendhaft teuren) Rundfluegen ueber das Delta starten kann. Wir haben uns allerdings fuer eine etwas traditionellere Fortbewegungsart entschieden, naemlich fuer eine Fahrt in einem "Mokoro", einem kleinen Boot, das traditionell im Delta genutzt wird. Mittwochmorgen wurden wir um acht Uhr von unserem Hostel abgeholt. Zunaechst ging es allerdings mit einem ziemlich schnellen Motorboot zu einem kleinen Dorf, wo wir unseren Guide kennenlernten. Michael ist, wie wir spaeter herausgefunden haben, 25 Jahre alt, sah aber eher aus wie 16, und so fand ich es schon etwas bedenklich, dass er uns die naechsten beiden Tage durch die Wildnis fuehren sollte :-) Wir luden also unser Gepaeck in das Mokoro, und Michael schob das Boot mit Hilfe einer langen Stange durch die kleinen Kanaele, die das Delta charakterisieren. Eine sehr ruhige und entspannende Fortbewegungsart ist das, so ruhig und entspannend, dass ich fast eingeschlafen waere :-)
Nach etwa zwei Stunden erreichten wir eine kleine Insel, auf der wir unser Zelt aufstellten. Nach einem kleinen Mittagessen schlug Michael dann vor, dass wir doch eine Runde schwimmen gehen koennten. An und fuer sich eine sehr gute Idee, schliesslich hatte es an diesem Tag wieder einmal um die 35 Grad, doch gibt es im Delta auch Nilpferde und Krokodile, und so brauchte ich meinen ganzen Mut, um mich ins Wasser zu trauen. Als ich mich dann aber endlich ueberwunden hatte, war es einfach herrlich! Nach dem erfrischenden Bad setzten wir uns in den Schatten, um der groessten Hitze zu entgehen. Und da sassen wir dann, mitten im Okavango-Delta, und zwar fuer fuenf (!) Stunden, denn erst um fuenf Uhr ging es weiter zur naechsten Aktivitaet: einer kurzen Wanderung rund um unser Camp, bei der wir einige Elefanten, Giraffen und Zebras sichteten. Auf gewisse Weise war es hier fast schoener als im Kruger Park, denn hier in Botswana ist die Vegetation weniger dicht und es gibt viel weniger Baeume, so dass wir viel weiter schauen konnten!
Den Abend verbrachten wir, wie so oft hier in Afrika, wieder einmal mit einem kleinen Barbecue, diesmal bestehend aus Rindfleisch und Kartoffeln mit Frischkaese. Zum Glueck hatten wir aber auch ein paar Dosen Bier mitgebracht, und so war es am Feuer sehr gemuetlich! Der zweite Tag unserer Tour durchs Okavango-Delta sollte sehr frueh beginnen, denn um der groessten Hitze zu entgehen, wollten wir schon um sechs Uhr zu einer laengeren Wanderung aufbrechen. Wieder sahen wir einige Tiere, von Bueffeln ueber Paviane und eine groesse Gruppe Elefanten, aber absurderweise nur ein einziges Nilpferd, obwohl wir uns mitten im Flussdelta befanden :-) Nach etwa vier Stunden kehrten wir ziemlich geschafft ins Camp zurueck, und dann hiess es wieder: warten :-( Erst um zwei Uhr stiegen wir wieder ins Mokoro, um uns auf den Rueckweg zu machen. Und so haben wir im Okavango-Delta mehr Zeit mit Warten verbracht als mit Mokoro-Fahren, aber so ist das eben hier in Afrika :-) Gegen 17 Uhr waren wir zurueck im Camp, wo wir uns ueber eine Dusche und ein richtiges Abendessen freuten. Nachdem die Nacht zuvor, ja sehr kurz gewesen war, sind wir dann schon um neun Uhr ins Bett gegangen. Doch auch in dieser Nacht war uns kein friedlicher Schlaf vergoennt, denn gegen 23 Uhr zog ein heftiges Gewitter ueber Maun auf. Wir haben in Maun in einem Safarizelt geschlafen, das durch grosse Metalstaebe aufrecht gehalten wird, und so sind wir lieber aus dem Zelt in die Bar geflohen, bis das Gewitter vorueber war! :-) Bestimmt eine Stunde lang blitzte und donnerte es ununterbrochen, und der erste Regen seit sieben Monaten ueberflutete foermlich das Camp. Als das Gewitter endlich weiterzog, waren wir beide gruendlich durchgefroren und freuten uns schon auf unsere Betten, doch leider mussten wir feststellen, dass unser Zelt alles andere als wasserdicht gewesen war und unsere Betten nun klitschnass waren - keine schoene Ueberraschung nachts um halb eins, wenn man ohnehin schon todmuede ist! Doch wir hatten noch Glueck im Unglueck, denn das Zelt neben dem unseren war trocken geblieben, und so sind wir einfach umgezogen, um zumindest noch ein bisschen Schlaf zu bekommen in dieser Nacht :-)

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