Sonntag, 20. Oktober 2013

Lagerfeuerromantik

Einen wunderschönen guten Abend! Heute schreibe ich euch aus einem kleinen Ort im Nordosten Botswanas namens Nata. Genauer gesagt, von der Nata Lodge, die sich ein kleines Stück außerhalb von Nata befindet. In unmittelbarer Nähe zu den Makgadikgadi Salt Pans gelegen, handelt es sich dabei eigentlich um ein gehobenes Hotel mit großen Chalets, also nicht gerade um unsere typische Unterkunft :-) Zu diesem Hotel gehört aber, wie hier in Botswana scheinbar üblich, auch ein Campingplatz, und dort haben wir momentan unser Zelt aufgeschlagen. Das Schöne daran: wir profitieren von all den Annehmlichkeiten eines "richtigen" Hotels wie Bar, Swimming Pool und Restaurant, zahlen aber nur knapp 8 Euro pro Person und Nacht für die Übernachtung :-) Der Weg hierher von unserem letzten Zwischenstopp, Francistown, war wieder einmal abenteuerlich: wir sind mit einem Combi gekommen, der lokalen Variante eines Minibusses. Auch diese Fahrt war wieder spottbillig, aber wenn man bedenkt, dass wir für etwa drei Stunden bei annähernd 40°C mit zwanzig anderen Menschen und unfassbar viel Gepäck in einen winzigen Bus gequetscht wurden, relativiert sich der Preis ein bisschen :-) Auf jeden Fall war es ein echtes Highlight zu beobachten, wie der Fahrer und sein Assistent in jeden verfügbaren Winkel Gepäck hineinstopften: unter die Sitze, in die Gepäckablagen unter dem Dach, in den "Kofferraum" - ein Wunder, dass unsere Sachen heil angekommen sind! Nach dieser Tortur war uns dann gestern Nachmittag eigentlich nach ein bisschen Erholung, aber dann ergab sich kurzfristig die Möglichkeit, an einer Tour durch die Makgadikgadi Salt Pans teilzunehmen. Also nichts mit Ausruhen, wir konnten nur eben unser Zelt aufbauen und das Wichtigste auspacken, bevor wir wieder losmussten. Die Tour war dann aber überraschend gut: in einem offenen Safarifahrzeug fuhren wir zum "Nata Sanctuary", einem riesigen Salzsee. Viele Vögel gab es dort zu sehen, unter anderem Pelikane und Reiher, und auch ein paar Gnus haben wir zu Gesicht bekommen. Krönender Abschluss war dann ein kühles Bier bei Sonnenuntergang am Ufer des Salzsees :-) Zurück im Camp haben wir dann, wie so oft hier in Afrika, ein kleines Feuer gemacht (mittlerweile sind wir richtig gut darin :-) ). Allerdings gab es dieses Mal keinen gemauerten Grill sondern nur eine offene Feuerstelle, also mussten wir ein bisschen improvisieren: die Süßkartoffeln haben wir direkt in die Glut gelegt, wie ich es aus China kenne, und das Hühnchen, das wir mitgebracht hatten, haben wir auf Zweige gespießt und langsam über dem Feuer geröstet. Dazu Rotwein aus unseren Tassen und leise Musik aus unserem Handy, und der Abend war perfekt! Es ist dieses Gefühl von Abenteuer und Freiheit, dass sich hier in Botswana in solchen Momenten einstellt, was mir an diesem Land bisher am besten gefällt :-) Nach einer unfassbar heißen Nacht (um die 30°C selbst nach zwölf Uhr) haben wir uns dann entschieden, heute einen ganz ruhigen Tag einzulegen, und tatsächlich von neun bis 18 Uhr am Pool gelegen! Heute Abend genießen wir dann noch den Luxus eines Abendessens im Restaurant, bevor es morgen vermutlich weitergeht nach Maun, am Rande des Okavango Deltas.

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