Hallo liebe Leser,
Nachdem es in unserem Hostel in Braamfontein ja alles andere als ruhig (und auch nicht sooo gemütlich) war, haben wir die letzten drei Tage im Melville International Backpackers in Melville verbracht. Melville war im Vergleich zu Braamfontein geradezu idyllisch ruhig und friedlich, obwohl es im Zentrum durchaus einige Bars, Restaurants und kleine Geschäfte gibt.
Allerdings haben wir nicht allzu viel davon genutzt, denn die meiste Zeit haben wir tatsächlich im Hostel verbracht und gelesen und sogar - was wir schon seit Wochen nicht mehr gemacht haben - fern gesehen! :-)
Nun fühlen wir uns wieder etwas erholt von den doch recht anstrengenden letzten Wochen, weswegen wir heute schon wieder das Hostel gewechselt haben. Nun befinden wir uns mitten in einem der legendärsten Orte Südafrikas: Soweto!
Soweto steht für SOuth WEstern TOwnships und ist geradezu ein Symbol für die durch die Apartheid hervorgebrachte Rassentrennung in Südafrika.
Viele Mythen ranken sich um diesen Ort, deswegen wollten wir uns selbst ein Bild machen. Zum Glück gibt es Lebo's, ein Hostel mitten in Soweto! Von Johannesburg hierher zu finden war allerdings mal wieder eine echte Herausforderung. :-) Natürlich hatten wir uns vorher erkundigt: mit dem Minibus zur Park Station, dem zentralen Umsteigeplatz Johannesburgs, und dann weiter mit dem Rea Vaya Bus, den Busfahrer bitten uns bei B.O.A. rauszulassen und dann nur die Straße runter. Klingt ganz einfach, oder?
Die Praxis: wir zwei mit unseren riesigen Rucksäcken haben uns in ein ohnehin schon volles Minibus-Taxi gequetscht, was uns nicht gerade freudige Blicke einbrachte. Allerdings konnte Börni die Stimmung zu unseren Gunsten wenden, denn als er eine junge Frau aussteigen ließ klappte jemand seinen Sitz weg (was Börni aber nicht bemerkte) und so saß er plötzlich auf dem Fußboden, halb unter seinem Rucksack begraben! Das gab Gelächter von allen Seiten :-)
Schließlich erreichten wir die Rea Vaya-Haltestelle. In der Theorie sind diese Busse super, denn sie sind günstig und sicher. In der Praxis raubt uns die Fahrt damit allerdings jedes Mal den letzten Nerv... Beispiel heute: in einer Station hingen vier unterschiedliche Pläne für ein und dieselbe Buslinie, die uns in unterschiedliche Richtungen schickten, und die Mitarbeiter wussten ebenso wenig wie wir, was nun eigentlich stimmte! Schließlich stiegen wir auf gut Glück in einen Bus, der uns plausibel erschien (und erwischten tatsächlich die richtige Richtung)! Tja, das ist eben Afrika :-)
Somit grenzt es fast an ein Wunder, dass wir nach zwei Stunden tatsächlich wohlbehalten in Soweto angekommen sind. Jetzt wo wir da sind, gefällt es uns hier aber erstaunlich gut! Alle hier sind super hilfsbereit, und auch wenn wir schon ein paar neugierige Blicke ernten (wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass wir im Shoppingzentrum um die Ecke heute Mittag definitiv die einzigen Weißen waren :-)) fühlen wir uns hier seltsamerweise doch um einiges sicherer als in Johannesburg selbst!
Für morgen haben wir uns dann auch sogleich für eine Tour durch Soweto eingetragen - mit dem Rad! Ich werde euch berichten wie es war :-)
Einen schönen restlichen Arbeitstag und einen guten Start in den Feierabend wünscht euch
Eure Kathrin
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