Guten Abend liebe Leser,
Nach fünf Tagen im Kruger Park sind wir seid heute Vormittag wieder dort, wo wir vor einer Woche schon einmal waren: in Nelspruit. Wie ihr seht, hat mich kein Löwe gefressen, also kann ich euch heute endlich berichten, was wir im Kruger Park so alles erlebt haben :-)
Die erste Hälfte unseres Aufenthalts bestand ja aus dem Mphongolo Backpack Trail: vier Tage und drei Nächte zu Fuß durch den Kruger Park. Treffpunkt war elf Uhr vormittags im Shingwedzi Rest Camp im nördlichen Teil des Parks. Von Phalaborwa, wo wir in der Nacht davor geschlafen haben, sind das zwar nur etwa 130km, doch im Kruger Park bewegt man sich sehr langsam fort: erlaubt sind maximal 50 km/h, und wenn man zwischendurch auch noch Tiere beobachten möchte, legt man in einer Stunde eher nur dreißig Kilometer zurück. Deswegen standen wir schon um sechs Uhr morgens in den Startlöchern :-)
Nach der Hitze der letzten Tage war es an diesem Morgen überraschend kalt und regnerisch, aber trotzdem war der erste Eindruck vom Kruger Park spannend: schon nach wenigen Minuten sichteten wir die erste Giraffe! Auch Zebras und verschiedene Antilopenarten wie die kleinen Impalas und die deutlich größeren Kudus waren leicht zu erspähen, ohne dass man sich dafür groß anstrengen musste, denn sie standen immer wieder direkt am Straßenrand und knabberten an den Büschen :-)
Kurz nach zehn erreichten wir dann Shingwedzi, wo wir auch bald unsere beiden Guides, Johan und Laurens, kennenlernten, sowie den Rest der Gruppe: ein Paar aus Hoedspruit (ein kleiner Ort in der Nähe des Parks) und Eva, eine Österreicherin, die aber, wie sich schnell herausstellte, eigentlich Laurens' Freundin ist :-)
Ich muss zugeben, dass ich in diesem Moment dann doch ganz schön aufgeregt war! Vier Tage durch die Wildnis, ganz ohne all die Annehmlichkeiten des täglichen Lebens wie Strom oder fließend Wasser, dafür umgeben von wilden Tieren... Ob das mal gut gehen würde?
Zunächst wurden wir aber erst einmal in einen von diesen offenen Safariwagen verfrachtet und eine Stunde lang zum Startpunkt unseres Trails gefahren - bei strömendem Regen keine angenehme Erfahrung! Dort angekommen war ich vollkommen durchgefroren und hatte auch noch einen nassen Hintern (die Dächer dieser Vehikel sind leider nicht wasserdicht, wie ich jetzt weiß :-) ).
Dann folgte die Einführung in die wichtigsten Regeln für unsere Tour. Kurz zusammengefasst: nicht wegrennen, es sei denn die Guides befehlen es, und vor allem: immer hinter den Gewehren bleiben! Da kann es einem schon ein bisschen mulmig werden...
Aber nun war es zu spät für einen Rückzieher, und so suchten wir brav im Gänsemarsch einen Weg durch die Wildnis :-) Das erste, was mir auffiel, waren die zahllosen Gerüche um mich herum, die man bei Weitem nicht so deutlich wahrnimmt, wenn man mit dem Auto durch den Park kurvt. Auch Geräusche hört man viel intensiver als sonst, wenn man weiß, dass rund um einen herum Tiere lauern könnten. :-)
Die erste Sichtung ließ dann auch nicht lange auf sich warten: wir waren noch keine zwei Minuten gegangen, als wir einen Elefanten im Flussbett stehen sahen! Im Laufe des ersten Tages folgten dann noch einige Antilopen sowie drei Giraffen, die allerdings panisch davon liefen, als wir uns näherten :-) Und dann, schon fast am Ziel für unsere erste Übernachtung angekommen: eine Gruppe Büffel - endlich! Der zweite der Big Five!
Die kommenden Stunden verbrachten wir damit, unsere Zelte aufzuschlagen und uns auf die erste Nacht im Busch vorzubereiten (mehr dazu gleich in einem kleine Exkurs :-) ). An einem kleinen Lagerfeuer grillten wir trotz des Regens die mitgebrachten Bratwürste und lernten unsere Reisegenossen etwas besser kennen, während die Dunkelheit über uns hereinbrach. Schließlich war das Feuer heruntergebrannt und wir konnten uns ein Gähnen nicht mehr verkneifen. Besonders gemütlich war es draußen wegen des Regens ohnehin nicht, also gingen wir alle ins Bett - um halb acht Uhr abends!
Doch dank all der Aufregung habe ich trotzdem ganz wunderbar geschlafen! :-)
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