Hallo allerseits!
Nachdem wir am Freitag die Orlando Towers ja leider nicht mehr besuchen konnten, haben wir am nächsten Tag einen neuen Versuch gestartet :-)
Gegen ein kleines Entgelt war ein Junge aus der Nachbarschaft namens Siphiwe schnell bereit, uns dorthin zu führen. Soweto kann dank fehlender Straßenschilder und der immer gleichen Bauweise für Neulinge sehr verwirrend sein, also waren wir sehr dankbar für seine Unterstützung :-)
Unterwegs war er stets darauf bedacht, uns nützliche Orientierungspunkte für den Rückweg zu zeigen, den wir mutig allein antreten wollten. Außerdem gab er uns den Hinweis, dass wir auf keinen Fall Passanten nach dem Weg fragen sollten, falls wir doch nicht mehr zurück finden, besser wäre es, im Hostel anzurufen und sich abholen zu lassen. Allerdings war es ziemlich schwierig, sich auf seine Ratschläge zu konzentrieren, weil sein Kumpel Ronny, den wir auf dem Weg getroffen hatten, uns unermüdlich einzutrichtern versuchte, wie gefährlich Soweto sein kann und dass er uns selbstverständlich gern zurück begleiten würde (natürlich auch gegen ein kleines Entgelt).
Schließlich erreichten wir die gewaltigen, bunt bemalten Kühltürme und verabschiedeten uns von Siphiwe und Ronny. Kaum hatten wir das Gelände betreten, stürzte sich auch schon die erste Bungee Jumperin zwischen den Türmen in die Tiefe. Selbst beim Zuschauen wurde mir schon ganz schlecht! Zum Glück ging es Börrni aber nicht anders, und so waren wir uns schnell einig, dass es für uns beim Zuschauen bleiben würde :-)
Als wir von den Orlando Towers genug hatten, wollten wir kurz zu der kleinen Shopping Mall gegenüber gehen, um Mittag zu essen und im Supermarkt einzukaufen. Nach all den Warnungen, die Ronny ausgesprochen hatte, war uns aber schon etwas mulmig dabei. Schließlich zogen wir als die einzigen Weißen weit und breit, schon einiges an Aufmerksamkeit auf uns :-) Doch wir versuchen hier stets, uns ein bisschen anzupassen: wir gehen genauso gemütlich die Straße entlang wie Sowetos Einwohner, und mit einem Township-Eis (gefrorener Fruchtsaft in einer kleinen Plastiktüte, den man heraussaugt wie aus den "Zehnerl-Eistüten", die man früher bei uns kaufen konnte) in der Hand fällt man, von der Hautfarbe einmal abgesehen, kaum noch auf. Dennoch fühlten wir beide ein bisschen Erleichterung, als wir wohlbehalten die Mall erreicht hatten. Da wird der Supermarktbesuch zum Abenteuer :-)
Nachdem wir aber ohne Probleme bis zur Mall gekommen waren, sind wir nach unserem Einkauf gleich auch bis zu unserer Unterkunft gelaufen, ohne das etwas Nennenswertes passiert wäre.
Und so muss ich sagen, dass unser Aufenthalt in Soweto, der morgen früh zu Ende geht, mit zu den positivsten Erfahrungen in Johannesburg gehört! Die Menschen hier waren sehr freundlich zu uns, und wir haben sicherlich einiges über ihren Alltag gelernt, das uns sonst verwehrt geblieben wäre. Nun geht es noch einmal für eine Nacht zurück nach Melville, bevor wir uns auf den Weg zu neuen Ufern machen: Botswana ruft! :-)
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